Elmar Degenhart ist ein Sportsmann. Er kann verlieren – und greift wieder an. Der Chef des Zulieferers Continental kann sich dabei auf Wolfgang Schäfer als einen seiner wichtigsten Mitspieler verlassen, den Finanzvorstand des Hannoveraner Konzerns. Das Duo hat heute Morgen eine kontrollierte Offensive gestartet, beim Webcast zu den Zahlen des vergangenen Geschäftsjahrs und dem Ausblick auf 2020.
Einige Botschaften waren hart, alle waren sie unmissverständlich. "Das aktuelle Quartal ist aufgrund der fortwährenden Unsicherheiten auf den Märkten erwartungsgemäß verhalten angelaufen", sagte CFO Schäfer. "Dazu kommen nun die Turbulenzen aus der Coronavirus-Epidemie".
Degenhart wurde noch deutlicher: "Eine massive Marktkrise in Zeiten einer umwälzenden Technologie-Transformation: Die Automobilindustrie weltweit durchlebt gerade einen ihrer bislang heftigsten Stürme. Die Auswirkungen davon werden uns alle noch lange beschäftigen", sagte der CEO.
"Deutliche Bremsspuren" seien in der gesamten Automobilindustrie auszumachen. Der absolute Produktionsrückgang von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen habe "mittlerweile die Dimension der Krisenjahre 2008/ 2009 erreicht". Und damit war Degenhart nicht durch mit Hiobsbotschaften: "Hinzukommen weiter ungeklärte Handelskonflikte, drastisch verschärfte Abgasvorschriften in Europa sowie Geschäftsprozesse und Produkte, die sich aufgrund der Digitalisierung rasant verändern", sagte er. Und, natürlich: "Der Markteinbruch in China infolge der Coronavirus-Epidemie".