Heycar wächst nicht mehr so schnell wie geplant. Die 2017 von VWFS gegründete Gebrauchtwagenplattform hatte vergangenes Jahr durch Zuwächse bei den eingestellten Fahrzeugen, die weit höher als vorhergesagt waren, und die Einstiege von Daimler und dem ZDK von sich Reden gemacht.
Als die Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Konzern im Herbst verkündet wurde, zeigte sich Christian Dahlheim – damals noch Vertriebsvorstand bei VWFS, inzwischen hat er diese Position bei der Konzernmutter inne – optimistisch und sagte: "Wir werden die angestrebten 500.000 Fahrzeuge spätestens im ersten Quartal 2019 erreichen."
Damals lag Heycar bei rund 316.000 eingestellten Fahrzeugen, zuletzt waren es gut 375.000. Dass die für die halbe Million fehlenden 125.000 Fahrzeuge nun binnen eines knappen Monats noch erreicht werden, ist utopisch.
Auch bei Heycar und VWFS scheint man sich damit abgefunden zu haben, dass das Ziel nicht erreicht wird: Heycar-Chef Markus Kröger betonte, auf das Ziel angesprochen, die halbe Million im ersten Quartal zu erreichen sei nicht der Fokus des Unternehmens. Mit dem bisher Erreichten sei er sehr zufrieden.
Bei VWFS klingt das sehr ähnlich: "Mit dem derzeitigen Bestand an Fahrzeugen auf der Heycar-Plattform sind wir absolut zufrieden", sagte ein Sprecher der Automobilwoche. "Für Volkswagen Financial Services gilt bei der Geschäftsentwicklung von Heycar der Grundsatz: Qualität vor Quantität", betonte er. Der Fokus liege auf hochwertigen Fahrzeugen und kundenfreundlichen Prozessen.
Auch bei den grundsätzlichen Zielen sind sich Kröger und der VWFS-Sprecher einig. Das Potenzial im Zielsegment liege bei 600.000 bis 700.000 Fahrzeugen. Ein Datum für die Erreichung nennen sie derzeit aber nicht.
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