Die Lobbyisten der großen europäischen Autohersteller kämpfen seit Monaten gegen eine Entschärfung des Gesetzespaketes Inflation Reduction Act der US-Regierung von Joe Biden, um die Wettbewerbsnachteile bei der Förderung nicht in den USA gebauter Elektrofahrzeuge auszugleichen. Jetzt haben sie prominente Unterstützung bekommen. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) reiste in Begleitung seines französischen Kollegen Bruno Le Maire nach Washington, um dort Gespräche mit US-Vertretern rund um das Inflationsbekämpfungsgesetz zu führen.
Konkrete Zusagen erreichte das deutsch-französische Duo zwar nicht, doch es wurde zumindest vereinbart, für mehr Transparenz in den Förderungsbestimmungen zu sorgen. Konkrete Zugeständnisse soll jetzt die EU-Kommission in weiteren Verhandlungen mit den USA aushandeln. Angedacht ist unter anderem, die Steuervergünstigungen bei Leasing-Autos auch ohne die Förderungsbestimmungen des Inflation Reduction Acts zu gewähren, nach denen die Rohstoffe für die Batterie anteilig in Nordamerika gefördert oder verarbeitet und die Endfertigung des Fahrzeugs ebenfalls in Nordamerika erfolgen müssen.
Habeck sagte nach den Gesprächen: "Mein Verständnis und meine Interpretation der Gespräche ist, dass es eine große Bereitschaft gibt, Formen der Zusammenarbeit zu finden, ohne den IRA wieder aufzumachen." Eine Förderung von Elektromobilität sei laut Habeck "hoch willkommen". Allerdings würden amerikanische Firmen und Standorte in der momentanen Auslegung des Gesetzespaketes stark bevorzugt und darüber müsse man sprechen. Habeck: "Diese Kühe, diese letzten Kühe wollen wir ebenfalls vom Eis bekommen."