Mehrheit fordert Ende des Russland-Engagements der Autobauer

BP war am Wochenende vorgeprescht und hatte sich von seinem von Rosneft-Anteil getrennt. Ähnliche Konsequenzen fordert die Mehrheit der Deutschen jetzt auch von den Autobauern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Meinungsforscher von Civey im Auftrag der Automobilwoche.

Mehr als zwei Drittel der Befragten sagten, die europäischen Autohersteller sollten als Reaktion auf den Ukraine-Krieg sowohl Produktion als auch Vertrieb in Russland stoppen. 59 Prozent beantworteten die Frage mit "ja, auf jeden Fall", weitere zehn Prozent mit "eher ja". Nur knapp ein Viertel der Befragten sprach sich dagegen aus.

Die Ablehnung des Russland-Engagements der Autokonzerne geht dabei über fast alle Parteigrenzen hinweg. Anhänger der regierenden Ampel-Parteien sprachen sich mit deutlicher Mehrheit für ein Ende des Russland-Engagements aus, ebenso wie die der oppositionellen CDU/CSU. Selbst unter den Anhängern der traditionell Russland-freundlichen Linken gab es eine knappe Mehrheit für einen Russland-Stopp.

Die höchste Zustimmung gab es hier unter den Anhängern der Grünen, die sich zu 92 Prozent für ein Ende des Russland-Engagements aussprachen, gefolgt von SPD (80 Prozent), FDP (76 Prozent), CDU/CSU (72 Prozent) und Linken (52 Prozent). Deutlich anders sehen das nur die Anhänger der AfD: Fast 58 Prozent sprachen sich gegen den Stopp des Russland-Engagements der Autobauer aus, 47 Prozent sagten sogar "nein, auf keinen Fall".

Auffallende Unterschiede gibt es zwischen Ost und West: Während sich in den alten Bundesländern fast drei Viertel der Befragten (74 Prozent) für das Ende des Russland-Engagements der Autobauer aussprachen, war in den neuen Ländern nur eine knappe Mehrheit (54 Prozent) dafür.

Für die Umfrage hatte Civey zwischen 24. Februar und 1. März insgesamt 5000 Bürger befragt.