Die Ratingagentur Moody's hat ihre Absatzprognosen für light vehicles für das laufende und kommende Jahr massiv gesenkt. Gegenüber der letzten – bereits nach unten angepassten – Veröffentlichung im März sinken die Zahlen um zusammen 10,2 Millionen Fahrzeuge weltweit.
Für 2019 geht Moody's inzwischen noch von 91,1 Millionen Verkäufen aus. Das sind 4,3 Millionen weniger als noch Ende März. Dabei hatte die Ratingagentur bereits damals ihre Prognose für 2019 um 0,8 Millionen nach unten korrigiert. 2020 werden jetzt 90,2 Millionen Verkäufe erwartet, das sind 5,9 Millionen weniger als in der alten Prognose. Insgesamt bedeuten die Vorhersagen Rückgänge von 3,8 und 0,9 Prozent zu den jeweiligen Vorjahren.
Die Veränderung der Prognose spiegle eine sich weiter abschwächende Nachfrage in China und Westeuropa wieder, erklärt Moody's. Für China habe man eine Rückkehr zu mäßigem Wachstum in 2019 erwartet, die Verkäufe hätten sich im ersten Halbjahr aber weiter negativ entwickelt. Unter anderem habe sich hier der Handelsstreit mit den USA ausgewirkt. Im zweiten Halbjahr erwartet Moody's eine Stabilisierung in China und einen Rückgang im Gesamtjahr um 6,5 Prozent. 2020 könne es dann um ein Prozent nach oben gehen. Für 2019 fehlen im Vergleich zur alten Prognose 2,4 Millionen Autos, 2020 sogar 2,6 Millionen (siehe Grafik unten)
In Westeuropa sieht Moody's einen Umschwung zum Schlechteren. Statt minimalen Wachstums erwartet man dort jetzt Rückgänge um 2 und 3 Prozent. Im Vergleich zur alten Prognose fehlen 2019 0,4 Millionen Autos, 2020 sogar fast eine Million. Vor allem in Italien und Spanien habe man die Erwartungen gesenkt, heißt es von der Ratingagentur.
Japan ist der einzige große Automarkt, dem Moody's Wachstum vorhersagt. Hier wird die Prognose auch nur minimal um einige zehntausend Autos nach unten angepasst.
Keine Veränderungen nimmt Moody's an den Prognosen für die USA vor. Hier ging man allerdings bereits zuvor von einem Rückgang um 2,9 und 0,6 Prozent aus. Hier komme ein mäßiger Rückgang der Nachfrage mit weniger aggressiven Verkaufsprogrammen zusammen.
Auch für den Rest der Welt hat Moody's die Prognose deutlich gesenkt. Hier fehlen 1,5 Beziehungsweise 2,3 Millionen Autos im Vergleich zu den alten Vorhersagen. Negativ entwickelt sich die Situation beispielsweise in Indien, wo nach einem kräftigen Wachstum von 8,4 Prozent im Vorjahr jetzt ein dreiprozentiger Rückgang 2019 erwartet wird.
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