Seit jeher erweitert das Reisen die Perspektive. Dieser Tage tut das ein Trip nach China mit geballter Wucht. Im Reich der Mitte steht die "Shanghai Auto Show" an, weltweit beachtete Fahrzeug- und Mobilitätsmesse im mit Abstand größten Einzelmarkt der Welt.
Wer sich in Fernost mit Führungskräften des VW-Konzerns unterhält, verliert die letzten Zweifel daran, dass China zum Nabel der (Auto-)Welt geworden ist. "Für unseren Konzern setzt China inzwischen Standards bei Produktivität und Qualität", sagt Herbert Diess, der VW-Vorstandsvorsitzende. Es sind längst nicht mehr in erster Linie die deutschen Werke, die VW-intern als Benchmark gelten.
Diess geht noch weiter in seiner Bewertung Chinas: "Als Innovationstreiber gibt das Land das Tempo vor: bei E-Mobilität, Digitalisierung und neuen Mobilitätskonzepten". Rein elektrisches Fahren ist keine Frage der individuellen Präferenz im Reich der Mitte, es wird staatlich verordnet. Auf mehr oder weniger subtile Weise – bis hin zur restriktiven, inzwischen fast prohibitiven Praxis bei der Vergabe von Nummernschildern für die Neuzulassungen althergebrachter Verbrenner in Metropolen wie Beijing.