Im Oktober konnte er dem Tauziehen seiner künftigen Chefs noch gelassen zusehen: Als VW-Konzernchef Oliver Blume und Markenchef Thomas Schäfer auf der Hausmesse IZB zum Stahlseil griffen, um die Kraft eines neuen Superklebers zu testen, stand Audi-Beschaffungsvorstand Dirk Große-Loheide daneben und schaute dem Treiben am Tesa-Stand lachend zu. Sein VW-Kollege Murat Aksel stand, ebenso amüsiert, in gebührendem Abstand auf der anderen Seite des Seils. Zum 1. Januar 2023 übernimmt Große-Loheide jetzt den Posten von Aksel und wird selbst Chef des Beschaffungsressorts der Kernmarke Volkswagen.
Für den 58-Jährigen ist es eine Rückkehr an eine alte Wirkungsstätte. Denn der Nachfolger von Aksel, der zu MAN versetzt wird, ist zugleich dessen Vorgänger. Damals aber noch ohne die Verantwortung für den Gesamtkonzern, die Aksel inzwischen erhielt. Große-Loheide war schon ab Oktober 2019 für einige Monate Chefeinkäufer der Kernmarke, bevor er im April 2020 in gleicher Funktion zu Audi wechselte - und Platz machte für Aksel, den der damalige Konzernchef Herbert Diess von BMW geholt hatte.
Jetzt holt ihn Diess’ Nachfolger Blume zurück nach Wolfsburg. Und gibt ihm zugleich auch die Verantwortung für den konzernweiten Einkauf in der Erweiterten Geschäftsleitung. Mit einem klaren Arbeitsauftrag: Große-Loheide soll die brüchigen Lieferketten endlicher wieder robuster machen.