Weil europäische Hersteller und Zulieferer keine Fahrzeuge und Teile mehr nach Russland schicken, kündigte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin in der vergangenen Woche an, wieder die Entwicklung eigener Fahrzeuge voranzutreiben. Der jetzt ab Juli für den Verkauf geplante neue Lada Granta kommt deshalb als automobiles Steinzeit-Modell auf den Markt. Es fehlen elementare Dinge des modernen Fahrzeugbaus.
Das vermeldet die russische Zeitung "Vedomosti" unter Berufung auf Händlerkreise in Russland. Auch BILD hatte darüber berichtet. Der neue Lada Granta solle demnach schon in knapp zwei Monaten für Kunden in den Autohäusern stehen. Bis vor zwei Wochen hatte Hersteller Avtovaz noch zum Renault-Konzern gehört, für einen symbolischen Rubel hatten die Franzosen den Konzern, sowie die Fabrik nahe Moskau, dann unter großem öffentlichen Druck verkauft. Die Entwicklung des Granta ging unterdessen weiter – nur muss er jetzt eben ohne westliche Unterstützung in der Fertigung auskommen.
Folge: Der Lada Granta wird bei seinem Marktstart weder ABS noch Gurtstraffer, oder Airbags haben. Auch eine Servolenkung ist aus rein russischer Fertigung nicht zu stemmen. Sie wird dem Modell fehlen. Elektrische Fensterheber und eine Elektronik-Architektur mit entsprechender Software gibt es ebenfalls nicht.