Kurz nachdem BMW und Daimler ihre Pläne zu gemeinsamen Mobilitätsdiensten vorgestellt haben, hat nun auch BMWs alter Carsharing-Partner Sixt sein Blatt gezeigt. Auch die Pullacher wollen auf dem Markt mitspielen und setzen dafür auf eine App.
Das klingt nicht gerade spektakulär, doch die neue Plattform "One" nimmt die Idee der einen App ernst. Sixt integriert darin Vermietung, Carsharing (stationär und free-floating), Ride-Hailing und Taxidienste in hunderten Städten.
Der Plan dahinter: Der Kunde will nicht für jeden Dienst, in jeder Stadt oder jedem Land eine neue App herunterladen. Stattdessen soll er also "Sixt One" nutzen. Um das Angebot möglichst attraktiv zu machen, geht Sixt letztlich wie ein klassisches Internet-Start-up vor und denkt horizontal. Komplett wird das Angebot nur mit Fahrdiensten? Holen wir also welche ins Boot.
1500 Partner hat man dafür weltweit gesammelt, von Lyft bis hin zum deutschen Taxigewerbe. Das geht schneller - und billiger als solche Angebote selbst aufzubauen.
Geschwindigkeit, das ist eine der zentralen Regeln der Internetökonomie, macht erfolgreich. Wenn ich die zentrale Plattform werden will, muss ich früh dran sein, denn wenn der Endkunde erst mal eine App hat und sich an sie gewöhnt hat, wird es schwierig, ihn für eine andere zu gewinnen. Und auch da kann Sixt punkten.
Denn während es von BMW und Daimler am Donnerstag noch hieß, es gebe noch keinen Termin für den Start einer gemeinsamen Carsharing-App, drückten die Pullacher noch am Abend auf den Knopf und starteten ihre App, die wohlgemerkt nicht nur zwei Carsharing Dienste integriert sondern - siehe oben - verschiedenste Mobilitätsangebote.
Sixt tritt mit seinem Angebot in Konkurrenz zu den großen der Branche - und der Digitalwirtschaft. Doch die "IT-Company mit angeschlossener Autovermietung", wie Firmenpatriarch Erich Sixt scherzt, könnte damit durchaus Erfolg haben.
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