So soll der Artemis-Audi aussehen

Audi zeigt den ersten Ausblick auf sein Artemis-Modell, das 2025 anlaufen soll: Der Gransphere Concept, der am Donnerstag virtuell enthüllt wurde, zeigt eine ungewöhnlich flache 5,35-Meter-Limousine, die bereits voll vorbereitet ist auf das Autonome Fahren nach Level 4. Und 80 Prozent davon sollen sich 2025 auch in der Serie wiederfinden.

"Das Audi Grandsphere Concept ist ein Vorgriff auf das erste Modell aus der Artemis-Familie", sagte Entwicklungsvorstand Oliver Hoffmann bei der virtuellen Vorab-Premiere der Studie. Und er lässt keine Zweifel daran, wohin die Reise gehen soll: "Das Audi Grandsphere Concept markiert unseren Weg an die Spitze." Dem Publikum präsentieren will Audi die Studie kommende Woche auf der IAA Mobility in München.

Entstanden ist ein ungewohnt flacher 2+2-Sitzer, der bei mehr als fünf Metern Länge und 3,15 Meter Radstand nur 1,39 Meter hoch ist. Der Innenraum bietet viel Platz - und ist bereits auf das Autonome Fahren nach Level 4 ausgelegt, das die Serienversion später einmal beherrschen soll: Lenkrad und Pedale werden im Level-4-Berieb automatisch eingefahren, die Sitze können dann weit nach hinten geneigt werden. Das digitale Display wird dann zum Cinemascope-Bildschirm für Filme oder Videokonferenzen.

Damit will Audi bereits aufzeigen, wie Fahrzeuge genutzt werden können, wenn der Fahrer nicht mehr selbst steuern muss. Ob das vollautonome Fahren schon von Anfang an verfügbar sein wird, ist aber noch offen. Level 4 soll bereits vorgerüstet sein, verspricht Audi. Wann es freigeschaltet wird, lassen die Ingolstädter aber noch offen.

Audi-Chef Markus Duesmann zeigte sich begeistert von dem Entwurf. "Unser Design um Marc Lichte hat da einen Hammerjob gemacht." Das Modell wird auf der Premium-Plattform PPE von Audi und Porsche entstehen, soll aber bereits Elemente der neuen Einheitsarchitektur SSP des VW-Konzern aufgreifen. "Im Artemis-Modell kommen erste Teile schon zum Einsatz", sagte Duesmann. Allen voran die neue Einheitszelle aus Salzgitter als Energiespeicher. Richtig starten soll der SSP, der künftig alle E-Plattformen des Konzerns ersetzen soll, dann 2026 mit dem Trinity aus Wolfsburg.

Das Artemis-Projekt hatte Audi im vergangene Jahr aufgelegt, um in Rekordzeit ein wegweisendes neues Elektro-Modell zu entwickelt, voll vernetzt und autonom fahrend. Inzwischen hat Audi die Entwicklung, die zunächst in eine eigen GmbH ausgelagert war, selbst übernommen. 2025 soll das erste Modell anlaufen, ein Porsche und ein Bentley sollen kurz danach auf derselben Basis starten. Ursprünglich hatte Audi sogar 2024 als Startdatum genannt, den Termin inzwischen aber auf 2025 verschoben.

Nach Informationen der Automobilwoche soll das E-Modell das neue Oberklassemodell werden und damit die Nachfolge des A8 antreten. Der bisherige A8-Verbrenner soll aber weiter im Programm bleiben. Hoffmann wollte sich nicht nicht dazu äußern, ob das Grandsphere Concept dann tatsächliche als A8 e-tron in Serie geht.

Wie lange der bisherige A8-Verbrenner danach noch im Programm bleibt, ließ Hoffmann ebenfalls offen. Nur soviel: "Wir werden den A8 noch lange im Portfolio haben." Eine Neuauflage als Verbrenner wird es dagegen nicht mehr geben. Ab 2025 will Audi neue Modelle Grundsätzlich nur noch als reine Stromer bringen, die Verbrenner sollen dann bis 2033 nach und nach auslaufen.

Die beiden folgenden Artemis-Modell von Porsche und Bentley, die dann zusammen mit dem Audi bei VW Nutzfahrzeuge in Hannover gebaut werden sollen, dürften sich nach Informationen der Automobilwoche deutlich vom Audi unterscheiden. Der Artemis-Porsche dürfte eher ein CUV werden und damit deutlich höher als der Audi, der Bentley, der dann als erstes E-Modell der Marke anlaufen soll, sogar ein ausgewachsenes SUV.

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