Wenn man sich die Verkaufszahlen der europäischen Autokonzerne ansieht, könnte man den Eindruck gewinnen, dass die Rolle der USA als Markt für die Industrie gar nicht so groß ist. Manche Hersteller bespielen den Markt überhaupt nicht und auch für die anderen sind China und die EU selbst weit wichtiger. Warum also Angst vor den durch US-Präsident Donald Trump angedrohten Zöllen haben?
Doch dieser Schein trügt, wenn man den Blick auf die wirklichen Exporte aus der EU in die USA wirft - und diese wären es ja, die von solchen Zöllen betroffen sind. Denn die USA spielen für die europäische Autoindustrie als Exportmarkt für Pkw die mit Abstand größte Rolle, wie aktuelle Zahlen des Branchenverbands ACEA zeigen.
Mit 37,3 Milliarden Euro Exportvolumen im Jahr 2018 kommen die USA auf eine Dimension, die der Summe aus den drei nächstwichtigen Märkten entspricht (siehe obere Grafik). Auch China kommt nur auf etwas mehr als die Hälfte, denn dort wird deutlich mehr vor Ort produziert.
Bei den Stückzahlen kommen die USA als Zielmarkt sogar auf den doppelten Wert von China (siehe untere Grafik), Hintergrund ist, dass die in die Volksrepublik exportierten Fahrzeuge mit gut 41.000 Euro deutlich teurer sind als die über den Atlantik gehenden Pkw.
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