Auf dem Gebrauchtwagenmarkt kannten die Standtage in den vergangenen Jahren eigentlich vor allem eine Richtung. Auch wenn es das übliche jahreszeitliche Auf und Ab gab, ist es inzwischen Jahre her, dass sie zuletzt unter dem Vorjahreswert lagen, wie eine Auswertung von Mobile.de zeigt, die der Automobilwoche exklusiv vorab vorliegt. Zuletzt war dies im April 2016 der Fall, damals noch mit einem Gesamtdurchschnitt von 87,2 Standtagen. Seither lagen die Werte Jahr für Jahr höher. Im Januar erreichten sie mit 107 Tagen sogar einen langfristigen Höchstwert (siehe Grafik).
Doch seither geht es steil bergab und im April lagen die Standtage nun erstmals wieder unter dem Wert des Vorjahresmonats und mehr als zehn Tage unter dem Januar-Peak. "Zum ersten Mal seit genau drei Jahren sind die Standtage im Jahresvergleich wieder gesunken", sagt Daniel Breves, Commercial Director bei Mobile.de. "Das ist ein sehr positives Zeichen für den Handel und eine gute Voraussetzung für ein erfolgreiches Frühjahrsgeschäft."
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Treiber der Entwicklung waren insbesondere Vans und obere Mittelklasse, bei denen die Standtage um 7,1 beziehungsweise 7,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert zurückgingen. Auch Mittelklasse (-6,2%), Utilities (-5,3%) und Minis (-4,3%) zeigten deutliche Verbesserungen. Leichte Anstiege der Standtage gab es nur bei Oberklasse und Sportwagen (Details: siehe untere Grafik).
Betrachtet man die Entwicklung der Standtage der einzelnen Segmente in den vergangenen Jahren (Grafik unten), fallen mehrere Entwicklungen auf. So haben die Minis (lila) ihre Position als Langsteher verloren und finden sich inzwischen im Mittelfeld. Auch Kleinwagen (hellgrün) haben sich im Verhältnis verbessert und die Obere Mittelklasse (Mittelblau) als Schnelldreher abgelöst. Und die nach wie vor als Neuwagen sehr beliebten SUVs und Geländewagen (rot) haben sich dagegen auch im Verhältnis zu anderen Segmenten ein gutes Stück verschlechtert.
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