DeepDrive
Das Münchener E-Mobility-Start-up will mit einem getriebelosen Radnaben-Antrieb einige der grundsätzlichen Probleme heutiger E-Fahrzeugkonzepte lösen. Das 2021 gegründet Start-up arbeitet dafür an einem neuartigen Antrieb, der durch seine kompakte, leichte Bauweise die Integration ins Rad erlaubt. Das, so erklärt Co-Founder Felix Prönbacher, sei deutlich effizienter, kompakter und am Ende auch günstiger als alle bisherigen E-Antriebe. Die neue Technologie spiele ihre Vorteile perfekt in der Radnabe aus. Ihre Stärke liege in der Effizienz, den kompakten Ausmaßen, der großen Leistung und dem günstigen Preis. Sie sei 20 Prozent effizienter als bisherige E-Motoren – und der Preis soll 20 bis 25 Prozent unter dem aktueller E-Motoren liegen. Schon in zwei Jahren sollen erste Fahrzeuge mit dem Antrieb in Kleinserie gehen, 2026 erwartet Prönbacher dann den ersten Einsatz in der Großserie.
Easelink
Das Start-up aus Graz will das automatisierte Laden von E-Fahrzeugen mit Einfachheit und niedrigen Preisen revolutionieren. Das Start-up hat den Verbindungsvorgang zwischen Fahrzeug und Energiequelle neu erfunden: Matrix-Charging heißt das Verfahren, mit dem das Laden damit so einfach wie noch nie funktionieren soll. Am Boden liegt ein Lade-Pad, das Auto parkt darüber. Der Konnektor verbindet sich dann selbständig mit dem Pad – und lädt. Und zwar nicht wireless sondern mit einer echten physischen Koppelung. Das ermögliche Laden mit 99 Prozent Wirkungsgrad – und das zu einem Drittel der Herstellungskosten herkömmlicher Ladestationen. In Österreich soll das jetzt mit 60 nachgerüsteten Taxis und Ladepads auf dem Standstreifen erprobt werden. 2026 soll es dann erstmals als Sonderausstattung bei einem deutschen OEM ins Programm kommen. Parallel arbeitet Easelink auch an Nachrüstlösungen, die schon deutlich früher auf den Markt kommen sollen.
Elexir
Die Geschäftsidee des des Saarbrücker Start-ups bringt Co-Founder und CEO Stefan Nürnberger knackig auf den Punkt: „Unsere Software haucht Autos Leben ein.“ Denn das Software-Chaos fängt seiner Meinung nach schon bei der Entwicklung der Fahrzeuge an. Denn bisher arbeiten hier die verschiedenen Partner meist konsequent nebeneinander her und aneinander vorbei, ein Austausch finde selten statt, den Gesamtüberblick habe niemand. Und oft seien die Datensätze der verschiedenen Partner nicht einmal kompatibel. „Es ist hahnebüchend, wie Software ins Auto gelangt“, sagt Nürnberger. Das will er mit seiner gemeinsamen digitalen Sprache Veecle nun ändern und das digitale Tohuwabohu beenden. Das soll der Branche dabei helfen, Schnittstellen, Standards und Protokolle zusammenzuführen. Die Apps laufen im Auto auf einem eigenen Betriebsystem, open source ermögliche den OEMs Zugriff auf alle Funktionen. Android Automotive lasse sich fürs Infotainment integrieren, laufe dann aber vom übrigen Betriebssystem getrennt in einem geschützten Bereich. „Das bedeutet: Kontrolle behalten, selbst programmieren.“ Und die eigene Software sei so einfach zu bedienen wie eine Smartphone-App. Das, so verspricht Nürnberger, werde es sogar OEMs, die bisher keine eigene Softwarekompetenz aufgebaut haben, ermöglichen, darauf eine eigene Plattform zu entwickeln.
Goggo Network
Das Start-up aus Berlin, Paris und Madrid will Logistik effizienter und grüner machen und setzt dabei auf autonom fahrende Lieferfahrzeuge – von kleinen Logistikrobotern bis hin zum fahrerlosen Kleinlasterer. Die will Goggo aber nicht selbet entwickeln oder herstellen. „Wir bauen keine autonomen Fahrzeuge, wir betreiben sie“, sagt Michael Fernandez-Ferri, Vice President Sustainable Partnerships bei dem Start-up. Die Idee: Autonom fahrende Lieferwagen können den Verkehr entlasten – und sind dank niedriger Geschwindkeiten viel leichter umzusetzen als etwa Personenbusse, die deutlich schneller fahren müssten. Und statt jedem Versandhändler, Lieferdienst und Spediteur den Umstieg selbst zu überlassen, will Goggo diesen Dienst als Transport as a service anbieten – und allen Interessenten per Abruf zur Verfügung stellen. Im Visier habe man dabei weniger die großen Anbieter wie Amazon, sondern eher Einzelhändler und Mittelständler, die das Angebot flexibel buchen können. In Frankreich soll demnächst ein erstes Pilotprojekt mit der Supermarktkette Carrefour starten, weitere Projekte sollen etwa am Flighafen Paris folgen.
Onomotion
Das Berliner Start-up will mit dem E-Cargobike Ono die Zustellung auf der letzten Meile nachhaltiger machen. Es soll Schluss sein mit Kleintransportern, die in zweiter Reihe stehend die Innenstädte verstopfen. Das E-Cargibike Ono soll hier die Lösung sein – und von Micohubs aus die Verteilung auf der letzten Meile übernehmen. Das Bike kann dabei ohne Führerschein gefahren werden und Radwege nutzen. Ein selbst entwickelter Container für die Ladefläche ermöglicht schnelles Be- und Entladen. Das Bike baut Onomotion selbst. Mit der Produktion komme man derzeit nicht hinterher. Es gebe mehr Bestellungen als Kapazitäten. Die Lieferzeit liegt bei gut zwei Monaten.
Pionix
Das Start-up aus Bad Schönborn will das Laden von E-Auto erleichtern. Mit einer frei zugänglichen Software-Lösung auf Basis von Linux soll gewährleistet werden, dass die Schnittstellen zwischen Auto, Ladesäule und Energienetz sowie Abrechnungssoftware reibungslose kommunizieren können. Das soll Ausfälle minimieren und es auch ermöglichen, neue Funktionen schnell aufzuspielen. Möglich macht das der eigene Software-Stack „EVerest“. Damit, so Pionix ehrgeiziges Ziel, wolle man „das Android der E-Mobiltät“ werden. Geld verdienen will das 2021 gegründete Start-up neben der Lizensierung der Software und der kommerziellen Betreuung für Firmenkunden auch mit der Integration von EVerest in bestehende Systeme. Mitte 2023 soll EVerest beim ersten großen Anbieter von Ladepunkten zum Serieneinsatz kommen, in fünf Jahren dann in mindestens zehn Ländern am Start sein.
Zync
Das Start-up aus San Francisco will Kunden von Premiumautos auch bei Unterhaltungsangeboten zu einer Premiumerfahrung verhelfen. Eine eigene App, die auf Linux ebenso läuft wie auf Android, soll entsprechende Angebot auf die Monitore der Fahrzeuge bringen und Streaming, Nachrichten oder sonstige Dienste in brillanter Darstellung auf sämtlichen Bildschirmen im Auto ermöglichen. Vor allem beim autonomen Fahren soll das den Fahrern, die nicht mehr selbst steuern müssen, sinnvolle Angebote während der Reise bieten. Ersteinsatz soll das Produkt noch in diesem Jahr beim Mercedes-Benz EQS haben. Weitere Hersteller sollen schon bald folgen. „Wir werden demnächst weitere Marken bekannt geben, wo wir Mitte nächsten Jahres verfügbar sein werden“, sagte der Head of Partnerships Europe bei Zync.