Nach dem Unfall eines Porsche Macans in Berlin am 6. September ist in Deutschland die Debatte über SUVs und Geländewagen in Städten hochgekocht. Zusätzliche Steuern werden gefordert, die Fahrzeuge als Panzer bezeichnet, sogar ein Verbot in Innenstädten wurde angeregt. Auch bei den Demonstrationen im Umfeld der IAA stand die Fahrzeugklasse im Fokus der Kritik – hier aber auch wegen ihres im Vergleich höheren Ausstoßes an CO2.
Sogar ein neuer Begriff entstand: SUV-Shaming – in Anlehnung an Flight-Shaming beziehungsweise Flugscham. Doch wirkt sich das auf das Interesse der Kunden aus? Immerhin sind SUVs und Geländewagen – in der öffentlichen Wahrnehmung wird meist nur von SUVs gesprochen, auch wenn viele der kritisierten Fahrzeuge und auch der Macan in der KBA-Statistik unter Geländewagen geführt werden – ein zuletzt boomendens Segment.
Die Antwort, die sich knapp zwei Wochen nach dem Unfall geben lässt fällt enttäuschend für Klimaaktivisten und beruhigend für Industrie und Händler aus. Bisher ist kein Rückgang des Interesses festzustellen, wie eine Auswertung der Seitenzugriffe und Leads durch die Fahrzeugbörse AutoScout24 für die Automobilwoche zeigt.
Vergleiche man das aktuelle Interesse an Offroadern, SUVs und Geländewagen mit dem des Vorjahres seien "keine auffallenden Einbrüche/ Unregelmäßigkeiten festzustellen", heißt es von den Datenexperten des Unternehmens. "Sowohl die Seitenaufrufe als auch die Kontaktaufnahmen zu SUVs im September entsprachen dem erwarteten Muster." Der Unfall habe also "laut den vorliegenden Daten keinerlei Einfluss auf den Markt".
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