Jetzt ist es offiziell: Twitter hat vor einem Gericht im US-Bundesstaat Delaware Klage gegen Elon Musk eingereicht. Das Unternehmen hatte den Schritt bereits angekündigt, nachdem Musk am Freitag erklärt hatte, den Kurznachrichtendienst nun doch nicht übernehmen zu wollen. Twitters Anwälte werfen dem Milliardär "Heuchelei" vor. Die einseitige Aufhebung des Vertrags sei "ungültig und unrechtmäßig". Musk habe Twitter "irreparablen Schaden" zugefügt und wolle aus dem Vertrag aussteigen, weil sein Vermögen durch den Abschwung des Aktienmarktes gelitten habe. Auf die Klage reagierte Musk mit Spott auf Twitter.
Twitter verklagt Elon Musk
Der Kurznachrichtendienst Twitter hat Tesla-Chef Elon Musk verklagt, weil dieser sein geplantes Übernahmeangebot zurückgezogen hat.
Experten sehen Twitters Position vor Gericht als die stärkere an. Ob das Unternehmen Musk jedoch gegen dessen Willen zur Übernahme zwingen kann, ist unsicher. Möglich ist, dass Twitter sich auf einen geringeren Preis als die vereinbarten 44 Milliarden Dollar einlässt, schließlich ist der Aktienkurs in den vergangenen Monaten deutlich gesunken. Zudem gab es eine Vereinbarung im Übernahmevertrag, die einem Ausstieg gegen eine Strafzahlung von einer Milliarde Dollar möglich machen würde.
Bei der Ankündigung der Übernahme im Frühjahr hatte Musk betont, es gehe ihm nicht ums Geld, sondern um die Sicherung der Meinungsfreiheit. Mehrfach hatte er vorher seine Sorge um eine zu starke Einschränkung der Redefreiheit geäußert. Musk selbst nutzt Twitter häufig und verfügt dort über mehr als 100 Millionen Follower. Mehrfach hat er in der Vergangenheit mit Tweets für Aufregung gesorgt, zum Beispiel, als er ankündigte, Tesla von der Börse nehmen zu wollen. Auch diesen Plan zog er später zurück, was ihm Ärger mit der US-Börsenaufsicht einbrachte.
Aus dem Datencenter: