Elon Musks Verhalten schadet Tesla

Klare Positionierungen gegen die Seenotrettung von Flüchtlingen, die Abschaffung fast aller Schutzmaßnahmen gegen Hass und Hetze in seinem sozialen Netzwerk X und immer wieder kontroverse Auftritte und Aussagen in Interviews. Teslas CEO Elon Musk sorgt konstant für Kontroversen und polarisiert in diesem Jahr stärker als je zuvor. Auch der Ruf seines Autoherstellers Tesla leidet offenbar darunter.

Das ergab eine Exklusiv-Umfrage des Meinungsforschungsportals Civey im Auftrag der Automobilwoche unter 1006 Personen, die sich für Themen der Automobilindustrie interessieren. Demnach glaubten 58 Prozent der Befragten, Musks öffentliches Auftreten schade der Reputation von Tesla eher stark, oder sogar sehr stark. 19 Prozent gaben sich in dieser Frage unentschieden, 23 Prozent gaben an, die Reputation von Tesla werde durch Elon Musk weniger stark oder gar nicht beeinflusst.

Civey-Automobilexperte Parwiz Torgull sagt: "Auch wenn die Mehrheit einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Elon Musk und der Reputation Teslas sieht, sind die Folgen für die Verkaufszahlen gering. Das liegt zum einen daran, dass Musks persönliche Eigenschaften mit der Marke Tesla im Einklang stehen: Als Visionär, Futurist und Disruptor ist es nicht zwingend erforderlich, jedermann zu gefallen."

Dazu kommt für den Marktkenner: "Nicht zuletzt entscheiden sich viele aber vor allem für einen Tesla, weil sie darin ein überzeugendes Produkt mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis sehen. Die Persönlichkeit des CEO spielt nämlich nur bei bestimmten Käufergruppen eine herausragende Rolle."

Tesla legte im dritten Quartal unverändert starke 435.059 ausgelieferte Elektrofahrzeuge vor und ist damit weiterhin Marktführer bei BEV-Modellen. Um den Absatz anzukurbeln, senkte das Unternehmen aber vor kurzem in den USA erneut die Preise. Die Chinesen von BYD befinden sich beim Absatz vollelektrischer Autos eng auf den Fersen von Tesla.

Aus dem Datencenter:

Zulassungszahlen in den USA im zweiten Quartal 2023