Der neue vietnamesische Fahrzeughersteller Vinfast gerät jetzt auch auf dem US-amerikanischen Markt immer stärker unter Druck. Nach der ungeplanten Verschiebung des Marktstarts in Europa mit den neuen Elektromodellen VF8 und VF9 drohen in den USA jetzt Stellenstreichungen. Zudem warten Kunden weiter auf die ersten ausgelieferten Modelle.
Der Grund: Die medienwirksam Ende November verschifften 999 ersten Autos für den US-Markt hängen wegen Software-Problemen im Hafen fest. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Ausgeliefert werden sollen sie jetzt bis angeblich Mitte Februar. Um schlanker, effizienter und adäquater aufgestellt zu sein, will das Unternehmen zudem 80 Jobs unter den rund 150 in den USA beschäftigten Mitarbeitern von Vinfast, streichen. Auch der bisherige Finanzchef für das US-Geschäft, Rodney Haynes, muss nach Informationen von Bloomberg gehen. Bereits im Januar waren das Kanada- und das US-Geschäft von Vinfast zu einer Einheit zusammengelegt worden.
Zudem kursieren in der Vinfast-Zentrale in Hanoi Pläne, bis zu 30 Prozent der Beschäftigten zu entlassen. Das Unternehmen dementiert dies und teilt mit, man plane keine Stellenstreichungen in der Konzernzentrale. Für Vinfast wird das Jahr 2023 zum Jahr der Wahrheit. Der Inflation Reduction Act der US-Regierung von Präsident Joe Biden hat den Hersteller brutal getroffen. Weil alle Fahrzeuge aus einer mit deutscher Technik errichteten Fabrik auf Cat Hai Island in Vietnam kommen, sind sie nicht durch die geltenden Steuervorteile für Elektroautos verfügbar.