Mecklenburg-Vorpommern will neues VinFast-Werk

Im Ringen um ein mögliches erstes Produktionswerk des neuen vietnamesischen Herstellers VinFast in Deutschland gibt es einen neuen Standort-Kandidaten. Die Automobilwoche kennt die geheimen Details.

So setzte sich nach Automobilwoche-Informationen Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in einem Brief an die VinFast-Spitze für einen Werksbau in ihrem Bundesland ein.

VinFast ist aktuell auf der Suche nach einem Standort in Europa für die Produktion von bis zu vier neuen Elektromodellen ab 2025. Deutschland gilt dabei als Favorit. Zuletzt hatte es bereits Gerüchte um einen Kauf des Opel-Werks im thüringischen Eisenach gegeben.

Jetzt rückt Mecklenburg-Vorpommern in den Fokus. Der Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbands Vorpommern, Stefan Rudolph, hatte den Kontakt zu VinFast hergestellt und war für erste Gespräche, begleitet von Mitarbeitern der vietnamesischen Botschaft in Berlin, eigens nach Vietnam gereist.

Inzwischen stimmt er sich eng mit Schwesigs rot-roter Landesregierung ab, die wegen ihrer Position zur gestoppten Pipeline Nord Stream 2 und der darin verwickelten Klimastiftung Mecklenburg-Vorpommern stark unter Druck steht.

Rudolph bestätigt seine Reise gegenüber der Automobilwoche: "Mit meinem Besuch vor Ort in Vietnam haben wir ausgelotet, welche Kooperationschancen es gibt. Wir wussten ja, dass VinFast an einem Standort in Europa interessiert ist, und wollten so unseren Hut in den Ring werfen."

Er ist mit den Ergebnissen seines Besuchs im Frühjahr zufrieden: "Ein gutes Gespräch, bei dem wir die Botschaft erhalten haben, dass sie durchaus an einem Werksbau in Mecklenburg-Vorpommern interessiert sind."

Auch ein passendes Grundstück für VinFast hätte das Land im Angebot: den Industriepark Berlin-Stettin in der Kleinstadt Pasewalk in Vorpommern. Rudolph: "Der genaue Standort ist am Ende Sache von VinFast und der Landesregierung. Ich selbst würde den Industriepark Berlin-Stettin favorisieren. Das Gewerbegebiet ist dafür geeignet, der Industriepark wird extra für solche starken Investitionen vorgehalten."

Etwa 3000 Jobs könnte eine Ansiedlung von VinFast allein für Werksmitarbeiter bringen, dazu kommen mögliche Zulieferer und weitere Partner. Wann die Vietnamesen sich auf einen Standort festlegen, ist offen. Auf Anfrage der Automobilwoche gab sich das Unternehmen bedeckt und verwies lediglich auf den bereits kommunizierten Stand, wonach man weiter auf Standortsuche ist.

Dieser Text stammt aus der neuen Ausgabe der Automobilwoche, die Sie hier bequem abonnieren können

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