VinFast baut Partnerschaft mit ProLogium aus

Noch immer fragt sich die Branche, welche Rolle VinFast zukünftig auf dem Automobilmarkt spielen wird. Der neue Hersteller aus Vietnam, unterstützt vom mächtigen Misch-Konzern Vingroup, will seine neuen Elektroautos ab diesem Jahr in Europa anbieten. Viele Details des Rollouts liegen weiterhin im Dunkeln – jetzt verkündete VinFast aber ein weiteres Groß-Investment.

So teilte die Firma am Mittwoch mit, einen zweistelligen Millionen-Betrag in den Feststoff-Batterieanbieter ProLogium zu investieren. Bereits seit März 2021 gab es eine Kooperation der beiden Firmen, sowie eine Absichtserklärung zur Bildung eines Gemeinschaftsunternehmens. 

Jetzt gibt es erstmals weitere Details zu der Partnerschaft. So sollen die Taiwanesen von ProLogium ab 2024 die neueste Generation von Elektroautos der Vietnamesen mit Feststoffbatterien ausstatten, die speziell für die Anforderungen von VinFast entwickelt werden. Aktuell baut ProLogium eine erste eigene Batteriefabrik, die ab 2023 mit der Produktion beginnen soll.

Während VinFast durch Pressemitteilungen, wie die zu ProLogium um eine gute öffentliche Wahrnehmung bemüht ist, laufen dem Unternehmen gerade für den so wichtigen europäischen Markt die Führungskräfte davon.

Bereits im Dezember hatte der deutsche CEO Michael Lohscheller nach nur vier Monaten bei VinFast das Handtuch geworfen. Im Juni wurde zudem bekannt, dass vier weitere Top-Manager das Unternehmen verlassen haben. Vertriebschef Emmanuel Bret, Produktentwickler Franck Euvrard, Entwicklungschef Hong Bae und Finanzchef Bruno Tavares verließen VinFast, wie die Marke bestätigte.

Der Franzose Bret hatte noch im März auf dem Mobile World Congress in Barcelona die erkrankte Konzernchefin Le Thi Thu Thuy vertreten und für die ambitionierten Ziele des Herstellers geworben. Drei Monate später glaubte er offenbar selbst nicht mehr an die Konzepte seines Arbeitgebers. Eine Anfrage der Automobilwoche bei Bret blieb nach seinem Abgang unbeantwortet.

Das Aus von Lohscheller und der Abschied vier weiterer Führungskräfte wirft kein gutes Licht auf die Firmenkultur bei VinFast. Bezeichnend auch: Einen Ersatz für Lohscheller mit Kenntnis des europäischen Marktes holten die Vietnamesen nicht, stattdessen übernahm mit Thu Thuy eine Vietnamesin das Ruder, die gleichzeitig Vizechefin von VinFasts Mutterkonzern Vingroup ist.

Weltweit will die Marke nach eigenen Angaben rund 73.000 Vorbestellungen für die neuen Elektro-SUV VF8 und VF9 eingesammelt haben. Zudem liebäugeln die Vietnamesen mit dem Bau eines Werks in Deutschland. Wo VinFast mit seinen großen Ambitionen allerdings enden wird, bleibt abzuwarten.

Aus dem Datencenter:

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