VW setzt auf Alu-Großguss – Maschinenlieferanten gehen leer aus

Tesla macht es bereits, Volvo plant es ab 2025. Jetzt zieht auch VW nach: Großgussteile aus Aluminium sollen Karosseriebau revolutionieren.

Durch den Aluminium-Druckguss will VW 42 Einzelteile des hinteren Teils der Karosserieplattform durch ein einziges Bauteil ersetzen, kündigte Produktionsvorstand Christian Vollmer im Interview mit der Automobilwoche an. „Das bringt uns einen Produktivitätssprung.“ Erste Prototypen wurden bereits hergestellt und die Fertigung unter Serienbedingungen getestet.

Anders als Tesla und Volvo will VW für die neue Gießtechnik keine neuen Maschinen anschaffen. „Die Herausforderung ist die Wirtschaftlichkeit“, sagte Vollmer. „Und wirtschaftlich wird es, wenn man vorhandene Maschinen nutzen kann. Ohne, dass wir in neue Anlagen investieren müssen.“
 
Für die Maschinenbauer ist das eine schlechte Nachricht. Tesla hatte bei IDRA in Italien neue Giga-Presse besorgt, Volvo dann bei Bühler in Braunschweig bestellt. Aus Wolfsburg wird jetzt kein Großauftrag folgen.
 
Tesla-Chef Elon Musk hatte 2020 angekündigt, beim Model Y den kompletten Hinterwagen per Aluminium-Druckguss herzustellen und dies inzwischen auch in die Tat umgesetzt. Volvo kündigte kürzlich an, 2025 nachziehen zu wollen.

Bei VW soll das neue Verfahren bei der kommenden Plattformgeneration SSP erstmals zum Einsatz kommen, kündigte Vollmer an. „In der SSP-Generation wollen wir das einsetzen. Vorher nicht.“ Danach sei aber ein flächendeckender Einsatz denkbar.

Konzernchef Oliver Blume hatten den Start der neuen SSP-Plattform, die ursprünglich 2026 anlaufen sollte, erst vor wenigen Monaten verschoben. Grund waren die Software-Probleme bei Cariad. Frühestens 2028 dürfte sie jetzt anlaufen.

Aus dem Datencenter:

Zulieferer für Tesla aus dem deutschsprachigen Raum