VW plant Einstiegsstromer für China

Beim Blick auf die eigene Elektro-Palette sieht VW-China-Vorstand Ralf Brandstätter schnell, wo es Lücken gibt: "Es reicht in China nicht, nur das obere Segment auszubauen, dass wir nun unter anderem mit dem ID.7 bedienen werden", sagte der Manager. "Deshalb werden wir unser Angebot schrittweise auf andere Segmente ausweiten."

Konkret geht es dabei um ein Elektro-Einstiegsmodell unterhalb des ID.4, den VW auch in China anbietet, dort sogar in zwei Varianten von den beiden Joint-Venture-Partnern SAIC und FAW: ID. 4 X und ID.4 Crozz. Zwar werde VW nicht in das in China boomende Billigsegment unter 9.000 Euro vorstoßen, das vor allem einheimische Hersteller bedienen. "Den Markt der Mini-Elektrofahrzeuge bedienen wir nicht", versicherte Brandstätter. "Wir werden aber unsere Angebot im Einstiegssegment, zum Beispiel bei kleineren Limousinen oder SUVs unterhalb des ID.4, ausbauen."

Vor allem für ein kleines Elektro-Stufenheck-Modell, dass es im Konzern bisher nicht gibt, sieht Brandstätter gute Chancen. "Wir könnten uns hier unter anderem eine Limousine vorstellen." Denn: "In China sind coupéhafte Karosserieformen gefragt." Bereits bei den Verbrennern punktet VW in China mit eigens für den dortigen Markt entwickelten Stufenheck-Modellen. "Ein Modell wie den Lavida gibt es in Europa ja auch nicht."
 
Dabei soll es sich aber nicht nur um eine Variante des in Europa geplanten ID.2 mit angesetztem Stufenheck handeln. "Das wird kein ID.2", betonte Brandstätter. In China braucht man andere Fahrzeugkonzepte und Karosserieformen, Limousinen, die dann auch schon etwas länger sind. Der geplante China-Stromer werde daher eher ein flaches Fahrzeug und auch deutlich länger als der ID.2.

Nach Informationen der Automobilwoche könnte die E-Limousine den ID.2, der nur 4,10 Meter lang sein soll, um 40 bis 50 Zentimeter überragen und damit fast so groß werden, wie der ID.5, aber deutlich flacher ausfallen. Zum Einsatz kommen könnte daher statt des verkürzen MEB aus dem ID.2 die Standardarchitektur, auf der ID.3 und ID.4 stehen.

Zum Zeitplan für das neue Modell wollte sich Brandstätter noch nicht äußern. Es gebe intern aber bereits einen konkreten Zeitplan. Es wäre die zweite Elektro-Limousine, die VW anbietet. Noch in diesem Jahr soll auch in China der Elektro-Passat ID.7 anlaufen, den es dort wie den ID.4 in zwei varianten geben wird: Eine im Norden von FAW, eine im Süden von SAIC. Ein Export sei dagegen nicht geplant.

Anders als die geplante Einstiegslimousine bietet VW den ID.7 nicht nur in China an, sondern weltweit. Die Modelle für Europa und Nordamerika werden in Emden gebaut. Auch in Europa soll der Verkauf noch in diesem Jahr starten, die Weltpremiere ist für April geplant.

Aus dem Datencenter:

Wer liefert was für den VW ID.7?