Abschluss per Mausklick

Angekündigt war der Schritt seit Monaten, jetzt macht VW Ernst: Am heutigen 13. April startet die Kernmarke Volkswagen den Online-Vertrieb und schaltet sein Direktleasing frei. Leasingsverträge können jetzt im Internet nicht nur vorbereitet, sondern auch direkt per Mausklick verbindlich abgeschlossen werden.

"Wir vollziehen damit einen entscheidenden Schritt bei der Digitalisierung unseres Vertriebs", sagte Noch-Vertriebsvorstand Klaus Zellmer, der demnächst an die Skoda-Spitze wechselt. "Damit sind wir einer den ersten großen Automobil-Hersteller, der den Vertragsschluss von Leasing-Verträgen bei frei konfigurierbaren Fahrzeugen online anbietet."

Ursprünglich war der Start des Direktleasings schon im März geplant. Jetzt dauerte es doch bis Mitte April. Im Angebot sind zunächst die E-Modelle der Marke: der ID.4  und auch schon der neue ID.5, dessen Auslieferungsstart gerade erst auf Mai verschoben wurde. Der ID.3, bei dem es derzeit zu langen Lieferzeiten kommt, soll später folgen. Zunächst gilt das Angebot nur in Deutschland. Es soll später nach und nach in weiteren Länder Europas ausgerollt werden.

"Rund zwei Drittel unserer Kundinnen und Kunden wünschen sich laut Umfragen, unsere Fahrzeuge auch online erwerben zu können", sagte Zellmer. "Diesem Wunsch kommen wir jetzt nach. Unser Anspruch ist es dabei, unseren Kundinnen und Kunden sowohl im Handel wie auch online ein exzellentes Angebot und Kauferlebnis zu bieten. Damit stärken wir auch unsere Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig."

Den Ängsten der eigenen Händler, die durch den Direktabschluss im Internet um ihr Geschäft bangen, will VW von vornherein den Wind aus den Segeln nehmen. Der Handel sei organisatorisch und finanziell eng in das Online-Geschäftsmodell eingebunden und bleibe wichtiger Ansprechpartner für die Kunden, versicherte Zellmer. Die Abwicklung der Verträge übernehme der Handel, hatte VW-Deutschlandvertriebschef Achim Schaible bereits im Februar im Interview mit der Automobilwoche angekündigt. Und er erhalte dafür "gleichen finanziellen Beteiligungen wie beim stationären Vertrieb".

"Der Online-Vertrieb ersetzt nicht den stationären Handel", betonte Zellmer. "Wir brauchen einen guten Online-Auftritt genauso wie starke und schlagkräftige lokale Präsenz durch den Handel. Der Handel ist und bleibt das Gesicht zu unseren Kundinnen und Kunden."

Lesen Sie auch:

Der E-Up ist schon wieder fast ausverkauft

ID-Buzz-Vertrieb: Streit zwingt zur Notlösung

Interview mit VW-Vertriebschef Schaible: "Anpassungsbedarf sehen wir nicht"

Aus dem Datencenter:

Wer liefert was für den VW ID.5 Baujahr 2022?