VW baut Batteriefabrik bei Valencia

Für die Ankündigung hat sich VW-Technikchef Thomas Schmall direkt aus Wolfsburg zugeschaltet: Auf der Bilanz-Pressekonferenz gab er als virtueller Gast bekannt, wo die nächste Batteriezellenfabrik des Konzerns entstehen soll: "Die Fabrik wird in Sagunto in der Region Valencia angesiedelt." Bereits 2026 soll dort die Produktion anlaufen, die Kapazität bei 40 Gigawattstunden liegen. Mehr als 3000 Mitarbeiter sollen am Standort beschäftigt werden.

Produziert werden soll hier die neue Einheitszelle, mit der VW künftig fast alle E-Modelle des Konzerns bestücken will. Nach Salzgitter wäre es die zweite Fabrik, in der diese neue Zelle entsteht. "Dieses Projekt ist von großer Bedeutung - für Volkswagen, für Spanien und für ganz Europa", sagte Schmall, der zugleich Aufsichtsratschef von Seat ist. "Wir haben das Ziel, Spanien zu elektrifizieren."

Insgesamt wolle der Konzern dafür zusammen mit Zulieferern mehr als sieben Milliarden Euro in Spanien investieren. Seat-Chef Wayne Griffiths sprach von der "größten Industrie-Investition in der spanischen Geschichte". Dies beinhalte neben der Batteriefabrik auch Investitionen in die Werke Martorell und Pamplona, um beide auf E-Modelle vorzubereiten. Wieviel am Ende auf die Batteriefabrik entfällt, ließe Griffiths auf Nachfrage offen. Ebenso die Frage, ob VW das Projekt allein stemmen werde oder Partner ins Boot hole.

Voraussetzung sei allerdings, dass Spanien die Pläne im Rahmen seines staatlichen Förderprogramms unterstütze, fügte Schmall hinzu. Das Projekt stehe daher noch unter Vorbehalt endgültiger Genehmigung. Die Regierung in Madrid hatte für die Förderung der E-Mobiltät jüngst das Förderprogramm PENTE aufgelegt, für das ab 1. April Anträge angenommen werden. "Wir werden uns bewerben", kündigte Schmall. "Wichtig ist, dass wir den Zuschlag erhalten."

"Die größte Herausforderung ist dabei die Geschwindigkeit und der Zeitdruck", fügte Schmall hinzu. Um 2026 mit der Produktion starten zu können, müsse der Bau noch in diesem Jahr beginnen. Bis dahin müsse auch die Förderzusage aus Madrid vorliegen. "In den nächsten sechs Monaten gibt es viel zu tun."

Drei der sieben Milliarden sollen in den Umbau des Werks Martorell fließen, wo ab 2025 die neue E-Kleinwagen-Familie für den gesamten Konzern gebaut werden soll. Erste Studien dazu hatten Seat und VW im vergangene September auf der IAA Mobility in München vorgestellt: ID Life und UrbanRebel. "Und wenn wir das Auto 2025 starten, wäre es gut, wenn die Batteriefertigung 2026 anläuft", sagte Griffiths. "Wir tun unser Bestes."

Als Grund für die Wahl von Sagunto als Batteriestandort nannte Schmall die gute Verkehrsanbindung und die Verfügbarkeit von Fachkräften in der Universitätsstadt. Allerdings, so fügte Griffiths hinzu, benötige man die Unterstützung der Regierung, um Wettbewerbsnachteile gegenüber Osteuropa auszugleichen.

Sagunto wird die dritte von sechs Gigafactories für Battriezellen, die VW bis 2030 in Europa errichten will. Die erste entsteht gerade bei Northvolt in Nordschweden, die zweite in Salzgitter. Die vierte Fabrik soll dann in Osteuropa entstehen. Skoda wirbt hier für eine Ansiedlung in Tschechien.

Ein weiteres Seat-Modell soll dagegen bei Audi in Ungarn entstehen: Ein Verbrenner-SUV, das es auch als Plug-in-Hybrid geben soll. Es werde zusammen mit dem Audi Q3 Sportback im ungarischen Audi-Werk in Györ gebaut, kündigte Griffiths an.

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