VW-Hauptversammlung segnet Sonderdividende ab

Warmer Geldsegen für die VW-Aktionäre: Im Januar erhalten sie 19,06 Euro pro Aktie ausgezahlt, satte 14,1 Prozent Rendite auf Basis des letzten Börsenkurses der Vorzugsaktie. Die Sonderdividende, mit der VW fast die Hälfte des Erlöses aus dem Porsche-Börsengang im September an die eigenen Aktionäre zurückgibt, wurde am Ende wie erwartet auf der Hauptversammlung mit überwältigender Mehrheit verabschiedet: 99,997 Prozent stimmten mit Ja, von den fast 278 Millionen abgegeben Stimmen waren nur 7099 Nein.

Vor allem die Familien Porsche und Piëch, die über ihre Porsche Automobil Holding SE 53,3 Prozent an Europas größtem Autokonzern halten, profitieren davon: Rund drei Milliarden Euro erhalten sie – und werden das Geld dann umgehend an VW zurücküberweisen. Denn der Erlös aus dem Börsengang wurde von der Porsche SE bereits fest verplant – für die Finanzierung des Kaufs eines Viertels der Stammaktien des gleichnamigen Sportwagenbauers.

Beim Börsengang der Porsche AG im September hatten VW und die Porsche SE vereinbart, dass die Holding die Aktien, die sie übernimmt, zum Teil erst im Januar bezahlen muss, wenn die nun beschlossenen Dividende ausgezahlt wird. Dadurch kann die Porsche SE den von ihr angestrebten Einstieg bei der AG zum Teil aus der Sonderdividende finanzieren.

Ganz so unumstritten, wie das deutliche Abstimmungsergebnis andeutet, war die Entscheidung aber keineswegs. Kleinaktionäre monierten, dass der Preis, den die Porsche SE für die Stammaktien zahlt, zu niedrig sein könnte und VW keine Konkurrenzangebote eingeholt hatte. Die Porsche SE musste für die Aktien 7,5 Prozent mehr zahlen als Kleinanleger beim Börsengang. Dafür erhielt die SE als einzige Aktien mit Stimmrecht, während an die Börse nur stimmrechtslose Vorzugsaktien kamen.

Andere Kleinaktionäre meinten, die Dividende sei sogar zu hoch. Das Geld sollte VW besser behalten, um die anstehenden Investitionen in die Transformation zu stemmen. Oder dass die Auszahlung besser noch in diesem Jahr erfolgen sollte und nicht erst im Januar – aus steuerlichen Gründen. Doch am Ende wurde der Beschluss wie geplant gefasst – mit den Stimmen der Großaktionäre Porsche SE, des Landes Niedersachsen und dem Emirat Katar. Nur 7,3 Prozent der stimmberechtigten Aktien liegen bei VW im Streubesitz, der Rest in den Händen der drei Großaktionäre.

Insgesamt schüttet der Konzern nun Anfang Januar zusätzlich 9,55 Milliarden Euro aus. Das entspricht 49 Prozent der Brutto-Gesamterlöse aus dem Börsengang der Porsche AG im September. VW hatte ein Viertel der bisherigen 100-Prozent-Tochter abgegeben. Die verbleibenden 75 Prozent an der Porsche AG werde VW behalten, betonte Finanzvorstand Arno Antlitz. „Volkswagen wird Porsche weiter voll konsolidieren und hat nicht die Absicht, weitere Anteile zu veräußern.“

Aus dem Datencenter:

Modellvorschau Volkswagen Plug-in Hybride 2023 und 2024