Der VW-Konzern muss in der globalen Virus-Misere wichtige Bestandteile des Vergütungssystems für das Management einer absehbar schlechteren Ertragslage anpassen. Berufungs- und Gehaltsrunden werden verschoben. Zugleich ruft das Unternehmen seine Belegschaft zu Spenden für humanitäre Projekte in Entwicklungsländern auf.
"Die Corona-Krise hat Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft. Die mit der Krise verbundenen Produktionsausfälle, Absatzrückgänge und sonstigen Einschränkungen des laufenden Betriebs haben auch Folgen für Volkswagen", heißt es im aktuellen "Personal Telegramm" der Wolfsburger. Der interne Dreiseiter liegt Automobilwoche im Original vor.
"Während Wettbewerber Personalabbauprogramme sowie Vergütungsabsenkungen kommunizieren, unternimmt Volkswagen alles erdenklich Mögliche, um die Auswirkungen auf die Beschäftigten gering zu halten", fahren die Autoren aus den Konzernressorts Personalwesen Management und Personalgrundsätze & Steuerung fort. "Daher werden die variablen Vergütungsbestandteile für das Geschäftsjahr 2019 wie angekündigt Ende Mai vollständig ausgezahlt".
Allerdings seien "krisenbedingt Maßnahmen für die Zukunft" vonnöten. "Diese wurden und werden sorgfältig vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Situation abgewogen und mit der Arbeitnehmerseite vereinbart", so eine Passage im "Personal Telegramm".
Und weiter: "Eine dieser Maßnahmen betrifft die Bestandssicherung im Rahmen der Einführung des neuen Vergütungssystems für das Management. Hier war eine dreijährige, abgestufte Bestandssicherung der zuletzt im alten Vergütungssystem ausbezahlten individuellen Direktvergütung (Festgehalt und variable Vergütung) vorgesehen. Mit ihr sollten mögliche Risiken, die mit den neuen Zielsetzungen und der größeren Volatilität des Systems einhergehen, bei einem normalen Geschäftsverlauf abgesichert werden. Diese Systematik wurde durch eine tarifvertragliche Regelung auf das Vergütungssystem für Beschäftigte in Tarif Plus übertragen. Aufgrund der aktuellen Krise, die außerhalb eines normalen Geschäftsverlaufs steht, würden bei unveränderter Bestandssicherung nunmehr auch Risiken abgesichert, die sich auch bei Fortführung des bisherigen Vergütungssystems realisiert hätten. Dies geht über die mit der Bestandssicherung bezweckte Absicherung hinaus. Der Vorstand, der Gesamtbetriebsrat sowie die VMA (Volkswagen Management Association; Anm. d. Red.) der Volkswagen AG sind sich vor diesem Hintergrund einig, dass die Bestandssicherung angepasst werden muss".
Im Folgenden dokumentiert Automobilwoche Details der neuen Modi in der von VW verwandten Frage-Antwort-Form sowie Einzelheiten besagter Hilfsaktion: