Es sind selbstbewusste Worte, mit denen VW-Chef Herbert Diess die Anteilseigner des Weltmarktführers in Berlin begrüßte: "Entschlossener als unsere Wettbewerber gestalten wir den Wandel und treiben ihn voran", sagte der Topmanager auf der Hauptversammlung in Berlin. VW folge einem "klaren Plan", so Diess. Dessen Eckpfeiler: emissionsfreie Antriebe, Vernetzung und Digitalisierung der Fahrzeuge sowie neue Dienstleistungen.
Es ist vor allem ein mutiges Vorhaben, mit dem VW den für das gesamte Unternehmen auf absehbare Zeit wichtigsten Null-Emissions-Antrieb voranbringen will: Der Aufbau einer Fertigung von Batteriezellen für reine Stromer, den der Konzern jüngst beschlossen hat. Mindestens eine Milliarde Euro wird VW dafür investieren, und mit einem industriellen Partner wollen die Niedersachsen am Standort Salzgitter auch bei den Grundlagen der Akku-Produktion künftig Maßstäbe setzen.
Damit erhöht VW abermals den Einsatz bei seiner größten Wette auf die Zukunft: Batterieelektrisch angetriebene Fahrzeuge, davon sind Diess und viele seiner Führungskräfte überzeugt, werden sich im Laufe der nächsten Dekade zu einer kaum noch verzichtbaren Option für individuelle Mobilität entwickeln. Weltweit. Und in nahezu allen Modellsegmenten. Allein in der ersten Welle bis zum Jahr 2022 plant VW konzernweit rund 15 Modelle auf Basis seines Modularen Elektrifizierungsbaukastens (MEB). Bis 2030 soll der E-Anteil in der Flotte insgesamt, also unter Einbeziehung weiterer E-Plattformen, auf 40 Prozent steigen. Mindestens, wohlgemerkt – es kann durchaus auch die Hälfte werden, wie einige Manager raunen.