Alle zehn Jahre bringt IBM seine große Automotive-Studie heraus. Zur diesjährigen IAA ist es wieder so weit. In der Studie geht es natürlich um Digitalisierung und um die Herausforderungen, die der digitale Wandel mit sich bringt.
Kern der Studie, für der erstmals nicht nur Führungskräfte, sondern auch Konsumenten befragt wurden, ist die Aussage, dass die gesamte Autoindustrie das Tempo erhöhen muss. "Nicht umsonst haben wir die Studie ‚Racing toward a digital future' genannt", sagt Daniel Knödler, einer der Studienautoren. "Es gibt noch so viele Daten, die bislang überhaupt nicht erhoben werden, und Daten, die nicht analysiert werden, weil die Industrie bisher nicht die digitalen Möglichkeiten besitzt, den Datenschatz zu heben. Hier ist unserer Studie zufolge noch viel Luft nach oben", so Knödler. Denn: "Die digitale Neuerfindung ist der Schlüssel, sonst, so sagen uns die Befragten, ist ihr Unternehmen in Zukunft nicht überlebensfähig", so der IBM-Manager.
Die Industrie muss sich darauf einstellen, dass der Wettbewerb immer härter wird, denn Unternehmen aus vielen anderen Branchen sehen im Mobilitätssektor ein Geschäftsmodell.
Wer aus der Old-Economy mit den Jungen mithalten will, der braucht neue Schlüsselqualifikationen. Dazu gehören unter anderem Kreativität und die Schnelligkeit eines Start-ups. So sagen 82 Prozent der Führungskräfte, dass die Einführung neuer Arbeitsweisen zum Erfolg ihres Unternehmens beitragen wird. 78 Prozent der Führungskräfte sind sich einig, dass die Förderung agiler und flexibler Geschäftsprozesse und technischer Architekturen entscheidend für ihren Erfolg ist.
Wichtig ist zudem auch, dass sich Unternehmen zusammenschließen, Plattformen bilden und so Produkte skalieren. Daimler und BMW machen dies bereits bei der Entwicklung autonomer Technologie, Ford und Volkswagen gehen diesen Schritt ebenfalls gemeinsam. Laut der IBM-Studie müsste dies jedoch noch konsequenter und intensiver von der Industrie umgesetzt werden.