"Wir werden nicht wegdigitalisiert"

Burkhard Weller, geschäftsführender Gesellschafter der Wellergruppe, macht sich trotz aller Veränderungen durch die Digitalisierung wenig Sorgen um die Zukunft des stationären Autohandels. Was passiere, sei keine Revolution sondern eine Evolution, sagte Weller beim Automobilwoche Kongress.

"Ich glaube, wir werden nicht wegdigitalisiert", sagte er. Stattdessen sei es eine Chance, wenn der Autohandel schneller und besser vernetzt werde.

Schon vor 20 Jahren hätten alle Angst vor dem Internet gehabt, heute sei jedes Autohaus ein eigenes Internetunternehmen. Dabei sei es aber wichtig, den Kunden mitzunehmen, betonte Weller. Die Branche denke an die Industrie 4.0, der Kunde sei aber oft erst beim 0.4 angekommen.

Gleichzeitig dürften keine übermäßigen Erwartungen geweckt werden. Denn wenn der Verbraucher denke, dass es im nächsten Jahr schon ein autonomes Auto gebe, dann werde er seinen Kauf verschieben.

Dabei sei das autonome Fahren von Industrie und Zulieferern nur erfunden worden, "weil sie es in 100 Jahren nicht geschafft haben, dass der Scheibenwischer nicht rubbelt" scherzte Weller. Denn in einem autonomen Auto störe das nicht.

Zudem betonte Weller, dass keine Marke auf eigene Geschäfte verzichten könne. "Wir brauchen Stores. Selbst Tesla und Apple haben einen Store und jetzt sogar Amazon."

Allerdings sei es wichtig, die CI-Anforderungen anzupassen. "Die Autohäuser müssen nicht mehr 50, 60 Autos beherbergen", betonte er. Wichtiger sei es, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, in die die Kunden gerne kämen.