Fortschreitende Konsolidierung, zunehmende Digitalisierung, Direktvertrieb, Wechsel der Vertriebssysteme, neue Wettbewerber – die Liste der Herausforderungen für Autohäuser und Werkstätten ist lang. Nicht nur die Branche, auch der Lobbyverband ZDK steht mit dem Generationenwechsel vor einer Transformation. So begegnet Kurt-Christian Scheel, der seit Januar offiziell als Hauptgeschäftsführer für den Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe verantwortlich ist, den Herausforderungen.
Herr Scheel, Sie waren Geschäftsführer beim Verband der Automobilindustrie. War es leicht, die Seiten zu wechseln?
Kurt-Christian Scheel: Seitenwechsel trifft es nicht so richtig. Wir arbeiten alle am Ökosystem für individuelle Mobilität. Hier können wir nur gemeinsam erfolgreich sein. Wir haben unterschiedliche Rollen und es gibt naturgemäß Interessengegensätze. Diese gilt es fair zu lösen. Das gelingt, sofern ein gemeinsames Verständnis da ist: der Kunde soll ein optimales Angebot bekommen.
In der Politik wird das Kfz-Gewerbe nicht als wichtiger Teil des Ökosystems wahrgenommen und bleibt bei Veranstaltung wie dem Autogipfel außen vor.
Den Autogipfel hat die Regierung Merkel mit dem VDA erfunden, um die industriellen Interessen zu besprechen. Der industrielle Fokus ist für Deutschland ja wichtig. Aber wenn wir in einem Ökosystem denken, muss weiter gedacht werden. Daran arbeiten wir: Das Kfz-Gewerbe und seine spezifischen Interessen stärker in der Politik sichtbar zu machen.