Der Markt für neue Automobile spricht eine Sprache, die wenig Spielraum für Interpretationen zulässt. Im Gegenteil: Die seit Jahren beobachteten Trends haben sich verfestigt. SUV, CUV und SAV verkaufen sich wie geschnitten Brot, E-Autos machen gerade ihre eigene Liga auf, aber die Stars von gestern stagnieren oder verlieren. Kombis gehen nur noch in Europa und hier vor allem in Deutschland, Coupés und Cabrios haben sich in die Premium-Nische zurückgezogen, Limousinen und Minivans parken auf der Resterampe. Weil an Kleinwagen fast nichts zu verdienen ist, üben die meisten Anbieter den geordneten Rückzug. Nur eine Billigmarke schwimmt mit Erfolg gegen den Strom: Dacia, der Rumänien-Ableger von Renault, der mit der Devise "Wenig Geld für viel Auto" bis 2019 ein Erfolgskapitel nach dem anderen geschrieben hat. Doch 2020 und 2021 stockte der Absatz, und inzwischen setzen auch die Pfennigfuchser verstärkt auf Klasse statt auf Masse.
Dacia
Zwischen den Welten
Dacia dominiert das preissensible Einstiegssegment, das für Japaner und Koreaner nicht mehr reizvoll genug ist und um das sogar die Chinesen mit ihren kaum exportfähigen Billigautos einen Bogen machen. Doch die Renault-Tochter will weiter wachsen, das Portfolio erweitern und das Mobilitätsangebot ausbauen. Die entsprechende Strategie greift schon in diesem Jahr.