Ingolstadt. „Mit einer Produktion in Brasilien schaffen wir die Basis für weiteres Wachstum in der Region“, sagt Stadler. Brasilien ist die sechstgrößte Volkswirtschaft und der viertgrößte Automarkt der Welt. Das Land bietet wegen der relativ geringen Fahrzeugzahl pro Einwohner große Wachstumschancen. Deshalb wagt Audi einen zweiten Anlauf: Nach sieben Jahren Unterbrechung nehmen die Ingolstädter die Fertigung jetzt wieder auf. Sie hatten bereits bis 2006 den A3 bei der Volkswagen- Mutter in Curitiba gefertigt, der sich Komponenten mit dem Golf teilte. Die Produktion wurde aber mangels Nachfrage wieder eingestellt. Jetzt rechnet sich Stadler bessere Chancen aus: „Wir verfolgen auch in Brasilien das Ziel, das Premiumsegment anzuführen.“ Um dieses Ziel zu erreichen, investiert Audi bis 2015 rund 150 Millionen Euro. Audi greift in Curitiba zwar auf die Struktur des VW-Werks zurück, will aber eine neue Montagelinie aufbauen und die Lackiererei erweitern. Auf der neuen Montagelinie sollen ab September 2015 die A3 Limousine, ab Mitte 2016 auch das SUV Q3 gefertigt werden. Bis zu 35 Prozent der Bauteile für den A3 sollen direkt vor Ort bestellt werden. Der Hersteller will ab 2020 jährlich zwei Millionen Autos ausliefern. Für Brasilien plant Stadler mit einem Jahresabsatz von 30.000 Einheiten, 2012 verkaufte Audi dort 5000. Voraussichtlich ab Mai 2016 wird das SUV Q5 in Mexiko gebaut.
Audi nimmt zweiten Anlauf in Brasilien
Audi macht Dampf bei der Internationalisierung des Produktionsnetzwerks: Vier Monate nach dem Spatenstich für ein neues Werk in Mexiko kündigte Vorstandschef Rupert Stadler den nächsten internationalen Standort an: Audi will die Modelle A3 und Q3 unter dem Dach des brasilianischen VW-Werks Săo José dos Pinhais bei Curitiba bauen.