Wer ein so immenses Wachstumstempo vorlegt wie Dirk Steeger, der macht sich nicht nur Freunde. Das ist dem Geschäftsführer des Berliner Autohauses König mit seinen mittlerweile 48 Standorten in den fünf neuen Bundesländern bewusst. Und recht egal: "Ich bin sicher nicht der Robin Hood der Autohändler", sagt er. Und fährt weiter Vollgas. Um zehn bis 15 Prozent soll der Ertrag 2019 steigen, nachdem 2018 ein sehr schwieriges Jahr war. Wegen Diesel. Und wegen WLTP.
Steeger überrascht die Branche immer wieder mit großen Zukäufen. Und mit kreativen Vertriebsideen. Erst hat er es mit Twingos bei Amazon versucht. "Das war noch nicht so erfolgreich. Die Leute waren damals noch nicht bereit und der Prozess dahinter im Vergleich zu heute noch eine Kugelkopf-Schreibmaschine", so Steeger.
Dann kam die Aktion mit 1000 Fiat 500, die über Lidl verkauft wurden. In weniger als zwei Wochen. Eine Aktion auf eigene Faust, bei der Fiat nicht eingebunden war. Die Fiat-Händler schäumten. "Das hat für wahnsinnig viel Unruhe gesorgt. Ich finde es aber ganz nett, wenn Autohandel und vor allem die Hersteller auch mal wachgeküsst werden", sagt Steeger.
Richtig zufrieden ist er mit der Lidl-Aktion nicht: "Letztlich waren wir eine Art Steigbügelhalter. So wie Lidl es vermarktet hat und wie es rübergekommen ist, war es eine Lidl-Aktion und für Lidl der wesentlich größere Marketingeffekt."