Die Königsdisziplin für das selbstfahrende Auto ist die Fahrt in der Stadt. Auf Autobahnen und Landstraßen ist halbwegs überschaubar, was passieren kann. Doch die Stadt bedeutet maximale Unübersichtlichkeit. Wer zeigt, dass seine Fahrzeuge auch dort den Überblick behalten und sicher unterwegs sind, hat das Ziel erreicht.
Das MIT-Spin-off NuTonomy hat sogar schon in mehreren Städten unter Beweis gestellt, dies leisten zu können. Deshalb war dem Zulieferer Aptiv (ehemals Delphi Automotive) das junge Unternehmen auch rund 450 Millionen Dollar wert. In Boston und Singapur fahren Autos mit NuTonomy-Software autonom – und transportieren Menschen. Bislang ist aber zur Sicherheit auch noch ein menschlicher Fahrer an Bord. Als erstem Unternehmen in Singapur gelang es NuTonomy, dass seine autonomen Autos in einen Fahrdienst aufgenommen wurden. Dort ist es Grab, in Boston Lyft.
In Boston erhielt NuTonomy Mitte 2018 nach anderthalb Jahren des Testens die Erlaubnis, stadtweit autonom auf öffentlichen Straßen zu fahren. Als „Beleg unserer außergewöhnlichen Sicherheitsbilanz“ wertet dies Karl Iagnemma, Mitgründer von NuTonomy und inzwischen Präsident von Aptiv Autonomous Mobility.
NuTonomy teilt die Daten, die es bei seinen Fahrten erhebt, zumindest teilweise. Unter dem Namen NuScenes hat das Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Stadt Boston einen Datensatz veröffentlicht, anhand dessen auch andere Marktteilnehmer ihre autonomen Systeme testen können.
Über die Serie 100 Digital Leaders Automotive:
Hier stellt die Redaktion der Automobilwoche mit Unterstützung der Unternehmensberatung PwC insgesamt 100 Top-Unternehmen vor, die bei Digitalisierung der Automobilbranche eine führende Rolle spielen.
Dieser Artikel ist Teil der dritten Folge, in der Unternehmen präsentiert werden, die bei der Realisierung des autonomen Fahrens eine führende Rolle spielen.
Zur Gesamtübersicht aller 100 Unternehmen (wird fortlaufend ergänzt):