"Ich bin gespannt auf den medialen Shitstorm, der über die Automobilwoche hereinbrechen wird", schreibt uns ein Fuhrparkmanager aus dem Badischen, weil in unserer letzten Ausgabe eine ganzseitige Anzeige von Invest inTurkey, der staatlichen Wirtschaftsförderungsagentur, erschienen war. Er denke darüber nach, sein Abo zu kündigen, so unser geschätzter Leser. Ein Verleger könne schließlich auch Anzeigen ablehnen, wenn diese seiner politischen Weltanschauung widersprechen.
Würde man diese Frage aber an der Todesstrafe oder den Menschenrechten festmachen, wie hier gefordert, würde man mit Ablehnen wohl nicht mehr fertig. Welches Unternehmen der Autobranche macht etwa in China oder in den USA keine Geschäfte? Welcher Hersteller ist nicht auch am Automobilstandort Türkei aktiv? 1,5 Millionen Fahrzeuge werden jährlich vor Ort von 14 europäischen, asiatischen und amerikanischen OEMs produziert. Daimler baut Trucks, MAN Busse und Ford hat gleich drei Werke im Staat am Bosporus.