Seit eineinhalb Jahren hat der frühere Renault-Chef Thierry Bolloré das Sagen bei Jaguar Land Rover (JLR). Der Franzose muss die Eigner mächtig beeindruckt haben, denn die indische Tata-Gruppe räumt dem neuen Mann ähnlich umfassende Freiheiten ein wie seinem Vorgänger, dem von BMW abgeworbenen Ralf Speth. Der auf Höherpositionierung fixierte Bolloré verfolgt gleichwohl ganz andere Ziele als der auf Volumen gepolte Deutsche.
Beide teilen sich den gleichen Leidensweg: Während Land Rover eine Rekordrunde nach der anderen dreht, kommt Jaguar nicht in die Gänge. Das neue Management glaubt zu wissen, woran die Katze krankt und wie ihr geholfen werden kann: Die Autos sind zu austauschbar und qualitativ nicht durchweg überzeugend. Die breit gefächerte JLR-Palette macht sich teilweise selbst Konkurrenz. Es fehlt an Alleinstellungsmerkmalen. Und abgesehen vom I-Pace haben die Briten den Trend zum Elektroauto verschlafen.