Der europäische Dachverband von Autohandel und Werkstätten, CECRA, hat vor der Europawahl ein „Manifest für eine innovative und zukunftsfeste Mobilität“ veröffentlicht. Darin benennt er vier Problemfelder, in denen sich der Handel auf europäischer Ebene Hilfe von der Politik erhofft, und erklärt, wie er sich Lösungen vorstellt.
Den Verband treibt die Frage um, wie der mittelständisch geprägte Handel in den Mobilitätssystemen von morgen konkurrenzfähig bleiben kann. CECRA fordert von der EU-Kommission ein „robustes Regelwerk“, das die „Einrichtung einer kompatiblen, standardisierten, sicheren und offenen Telematik-Plattform verlangt“. Dies werde Handel und Werkstätten die Chance geben, im neuen Markt datengetriebener Dienstleistungen mit Herstellern und Dritten zu konkurrieren – unter fairen Bedingungen.
Zweitens fordert der Verband, unfaire Praktiken der Hersteller im Umgang mit ihren Händlern zu unterbinden. Die hätten sich seit 2013 mit dem Ende der alten Gruppenfreistellungsverordnung (GVO), die Sonderregeln für den Autohandel enthielt, verbreitet. Unter anderem rügt der Verband mangelnde Transparenz bei der Entlohnung des Händlers, die Praxis von Herstellern und Importeuren, nicht bestellte überproduzierte Fahrzeuge dem Handel auf den Hof zu stellen, und Direktverkäufe der Hersteller in die Verantwortungsgebiete der Händler hinein. Diese „weitverbreiteten, unfairen Praktiken“ beträfen den Handel massiv in seinem täglichen Geschäft, hätten aber auch ernsthafte Konsequenzen für die Verbraucher.