China will Elektrosektor neu regulieren

Chinas Regierung will die Förderung der Elektromobi­lität reformieren. Aktuelle Pläne sehen unter anderem zwei CO2-Gutschriftsysteme für die Auto­industrie vor, die speziell Autos mit alternativem Antrieb („New Energy Vehicle“, NEV) fördern. Im Dezember wird die Regierung zudem ihren ersten offiziellen Fahrplan zum Aufbau einer NEV-Industrie vorstellen. Darin könnten nun auch konventionelle Hybride enthalten sein. Die Behörden planen zudem, die Zahl der an branchenfremde Firmen – etwa Internet-Start-ups – vergebenen Lizenzen für die Produktion von Elek­troautos bei zehn zu deckeln.

Damit kommt Bewegung in den Sektor. Das unbeliebte und für Betrug anfällige Subventionssystem läuft ohnehin schrittweise aus. Das Gutschriftsystem soll Anreize künftig anders setzen und an den Verbrauch knüpfen.

Bereits eingeführt sind die Flottenziele. Demnach darf die Flotte jedes Autobauers ab 2020 im Schnitt nur noch fünf Liter Sprit auf 100 Kilometer verbrauchen. Derzeit sind es 6,9 Liter. Der Verbrauch von Elektroautos und Plug-in-Hybriden mit mindestens 50 Kilometern Elektro-Reichweite kann mit null eingerechnet werden. Wer die Ziele unterschreitet, bekommt positive Gutschriften. Wer das Ziel reißt, erhält einen Malus.

Bei der Anzahl der produzierten NEVs können ­Autos, die eine besonders hohe Reichweite pro Batterieladung aufweisen, mehrfach gezählt werden. Wer zu wenige NEVs fertigt, bekommt ebenfalls einen Malus. Wer am Stichtag zu wenig Gutschriften vorweisen kann, dem drohen Strafen oder ein Importverbot für Fahrzeuge, die mehr schlucken, als das Flottenverbrauchsziel erlaubt.

Das neue System werde die Marktlandschaft verändern, erwartet Cui Dongshu, General­sekretär des Chinesischen Verbands für Personenwagen. Bisher fokussierten sich lokale Autobauer auf alternative Antriebe, während ausländische Marken vor allem den Durchschnittsverbrauch senkten.

„Es ist essenziell, dass die Joint Ventures mit ausländischen Autobauern NEVs entwickeln, weil dies China ermöglicht, technologisch aufzuholen“, so Cui. Das System ist also durchaus auch als Druckmittel auf die ausländischen Autobauer zu verstehen. Neben sparsamen Motoren setzen diese inzwischen vor allem auf ­lokal produzierte Plug-in-Hy­bride, um den Verbrauch zu senken.

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