"Die neuen EU-Abgasvorschriften zwingen unsere Industrie mittelfristig, alles auf eine einzige Technologie-Karte zu setzen: den Elektroantrieb", sagte Elmar Degenhart auf der IAA Pkw. Der Vorstandschef des Zulieferers Continental ist vom massenhaften Einzug des E-Motors ins Auto überzeugt: "Er wird kommen. Obwohl mit ihm kurzfristig nur schwer ausreichende Renditen erzielbar sind." Auch Conti bleibe keine andere Wahl: "Die Alternative dazu lautet Strafzahlungen", so Degenhart düster.
Selten wohl hat ein Topmanager aus der deutschen Autoindustrie gewisse Vorbehalte gegen die Elektromobilität öffentlich so deutlich zum Ausdruck gebracht wie Degenhart jüngst auf der Frankfurter Branchenschau. Zugleich zeigte der Konzernchef auf, warum auch Conti mitmacht beim Ausrollen von Technik für reine Stromer und Hybride. "Heute geht die Entwicklung in Richtung elektrisch, vernetzt und autonom", so Degenhart. Abgeschlagen sei die deutsche Autoindustrie bei der Elektromobilität keineswegs. Sie komme "weder zu früh noch zu spät". Continental etwa habe unter dem weltweiten Slogan "Clean Power" eine Reihe "super-sauberer Antriebe" zu bieten.
Da ist etwa der „Volkshybrid 2.0“,wie Contis Chef den neuen 48-Volt-High-Power-Antrieb nennt, der ohne teure Hochvolt-Komponenten auskommt. Zum anderen geht ein voll integrierter Achsantrieb in Serie, der E-Autos kompakter, effizienter und billiger machen soll. Conti bringt zudem dieser Tage die dritte Generation seiner Leistungselektronik auf denMarkt, die mit ihren Stromstärken selbst in schweren Elektro-SUVs gute Fahrleistungen bieten soll.