München. Dabei waren es nicht allein Volumenhersteller wie Chrysler (Benzinüberhitzung/Feuergefahr) oder Toyota (Sicherheitsprobleme rund um Bremskopfzylinder), die Zigtausende von Fahrzeugen in die Werkstätten beordern mussten. General Motors hatte gar eine der größten Rückrufaktionen der Automobilgeschichte zu verantworten (siehe Seite 21). Auch die Servicepartner von Premiumherstellern wie Audi (Airbags), Mercedes-Benz (Lenkung) und Porsche (Verschlussbügel) hatten alle Hände voll zu tun. Das Aufkommen der Rückrufwelle erklären Technikexperten mit steigendem Termindruck in den internationalen Lieferbeziehungen, der penible Kontrollen oft verhindert. Und mit wachsendem Zwang zu höheren Stückzahlen, um neue Autos mit besserer Ausstattung attraktiver zu machen – und dennoch profitabler. VW-Chef Martin Winterkorn weiß: „Das A und O ist es, die Mannschaft immer wieder auf Qualität einzuschwören.“
Flop Technologie 2014: Rückrufe
Der Fluch von Terminhatz und Volumendruck
Von Überstunden geplagten Ingenieuren für Qualitätssicherung wird 2014 als das Jahr der Rückrufe in schlechter Erinnerung bleiben. Und, natürlich, den betroffenen Kunden. Quer über alle Pkw-Segmente und rund um die Welt gab es eine massive Häufung technischer Defekte. Die US-Fachzeitschrift „Warranty Week“ schätzt den Finanzbedarf zur Regulierung auf die Rekordsumme von über 40 Milliarden Dollar, umgerechnet rund 32,5 Milliarden Euro.