Die Neue Klasse von BMW wird auch von der Konkurrenz mit Spannung erwartet. 2025 will der Premiumhersteller eine innovative Architektur präsentieren. Sie ist zwar vornehmlich für Elektroautos konzipiert, soll aber später für alle Fahrzeugtypen vom kompakten Einser-Modell bis zum SUV X7 auch als Verbrenner-Plattform nutzbar sein.
Die Neue Klasse wird BMW verändern wie kaum etwas zuvor in 106 Jahren Unternehmensgeschichte. "Neue Klasse bedeutet, dass wir ganz grundsätzlich neu denken", sagt Entwicklungsvorstand Frank Weber. Bei den Batterien. Beim Design. Bei der Zirkularität der verwendeten Rohstoffe. Und bei der Produktion.
Diese soll 2025 im eigens neu gebauten Werk bei Debrecen in Ungarn anlaufen. Aktuell werden die ersten Gebäude errichtet. Der frühere Chef des BMW-Werks Leipzig, Hans-Peter Kemser, übernahm im Januar die Leitung auf der Baustelle. Nach dem Produktionsstart in Ungarn soll die Neue Klasse aber auch im Stammwerk inMünchen vom Band laufen. Geplant sind zunächst zwei Modelle, die sich auf beide Werke aufteilen dürften: ein SUV-ähnliches Modell und eine flachere Limousine, die an die wichtige Dreier-Baureihe angelehnt ist.
Für den "elektrischen Dreier" kursierte im letzten Herbst bereits die interne Bezeichnung NK1, inzwischen wird bei den beiden geplanten Auftaktmodellen der Neuen Klasse auch von NA0 (SUV) und NA5 (Limousine) gesprochen. Auf dem Markt werden sich beide Fahrzeuge aber in die BMW-typische Nomenklatur der Fahrzeugnamen einfügen. Wie genau, ist noch offen. Schon klar dagegen ist, dass die Neue Klasse bei der Batterietechnik Maßstäbe setzen soll. Zwar sind die Forschungen an einer Feststoffbatterie noch nicht so weit fortgeschritten, um die Speicher in Serie einzusetzen, aber die 800-Volt-Batterietechnologie mit einer Ladeleistung von in der Spitze 350 kW soll in jedem Fall möglich sein. Durch einen völlig neuen Verbau der Energiespeicher auf der Plattform der Neuen Klasse und bessere Kühlung sollen die Reichweitenverluste im Winter kaum noch der Rede wert sein. Viel mehr noch: Die Reichweite der Fahrzeuge der Neuen Klasse soll auf Augenhöhe mit denen einer handelsüblichen Tankfüllung bei vergleichbaren Verbrennern liegen. Es wäre das Ende der gerade in Deutschland noch weitverbreiteten Reichweitenangst.