Mercedes will die Verkaufsfläche massiv reduzieren. BMW veredelt die Showrooms. Diese Schlagzeilen, die kürzlich direkt nebeneinander standen, brachten mir einen spontanen Smiley eines treuen Lesers ein. Mercedes-Benz will offensichtlich runter bei den Showroom-Kosten pro Auto, BMW für die Präsentation des Fahrzeugs wohl mehr Geld in die Hand nehmen. Verfolgen die beiden Premiumhersteller im Vertrieb jetzt unterschiedliche Strategien? Oder geht es darum, wer die Kosten im Showroom zu tragen hat? Denn beim Stern, bei dem das echte Agenturmodell bereits im Ausrollen ist, bezahlt Mercedes als der "neue Unternehmer" die Größe des Showrooms. Anders gelagert ist das noch im Falle von BMW. Die Münchner können für das angestrebte edlere Look and Feel noch den Händler direkt zur Kasse bitten. Denn eigentlich ist der kürzlich bekannt gegebene Wechsel zum Agenturmodell im BMW-Vertrieb so lange eine Absichtserklärung, bis der Handel weiß, ob am Ende ein echtes Agentursystem à la Mercedes oder ein unechtes à la Volkswagen steht. Ob eine Marke Upsizing oder Downsizing im Autohaus betreibt, liegt offensichtlich nicht nur an der Strategie im Online- Vertrieb, sondern schlicht an dem Umstand, wer die Rechnung im Autohaus zahlt.
Klartext
Der Händler zahlt die Rechnung
Das Agenturmodell treibt die Revolution im Retail. Jetzt hat sich auch BMW dafür entschieden. Die Münchner lassen allerdings noch offen, ob sie dem echten Agenturvertrieb von Mercedes-Benz folgen werden.