Glaubt man Reiseführern, ist Debrecen in Ungarn bisher kein Ziel von großem touristischen Wert. Hervorgehoben wird nur die historische Stadtkirche, seit 1819 Wahrzeichen des 200.000-Einwohner-Ortes. Spätestens Mitte des Jahrzehnts bekommt Debrecen allerdings eine neue Sehenswürdigkeit: Nordwestlich des Stadtgebiets baut BMW ab 2022 ein neues Automobilwerk. Die Grundsteinlegung soll im Sommer erfolgen, nachdem die Corona-Pandemie den Bau der Anlagen seit 2020 verzögert hatte.
Die Fabrik mit einer Kapazität von bis zu 150.000 Autos pro Jahr wird bei der Etablierung der Neuen Klasse ab 2025 eine Schlüsselrolle einnehmen. Hier, in Ostungarn, unweit der rumänischen Grenze, soll die neue Fahrzeugarchitektur anlaufen, bevor sie dann Stück für Stück auf weitere BMW-Werke weltweit ausgerollt wird. BMW investiert dafür am Standort rund eine Milliarde Euro. Er wird sozusagen zum Klassenprimus.