Unter der Bezeichnung Folgore – italienisch für Blitz – will Maserati bis 2025 die gesamte Palette elektrifizieren. Das gilt sogar für den Supersportwagen MC20 und für das neue Volumenmodell, das SUV Grecale auf Basis des Alfa Romeo Stelvio. Der Ghibli wird dagegen eingestellt.
Dieser Plan ist so verwegen, er könnte glatt noch vom verstorbenen Fiat-Chrysler-Architekten Sergio Marchionne stammen. Maserati-CEO Davide Grasso nimmt 2,5 Milliarden Euro in die Hand, um mit sieben neuen Modellen den Absatz bis 2025 von 15.000 auf 75.000 Einheiten zu erhöhen und den Ertrag von tiefrot ins zweistellige Plus zu drehen.
Kann das überhaupt funktionieren? Es kann. Aber nur, wenn die Vorgaben des FCA-Chefs Mike Manley auch im Rahmen des Zusammenschlusses mit dem französischen PSA-Konzern zu Stellantis konsequent umgesetzt werden. Der erste und wichtigste Durchbruch muss schon Ende 2021 dem Grecale gelingen, der als Schwestermodell des Alfa Romeo Stelvio jährlich 30.000 Kunden binden soll. Die elektrifizierbare modulare Stelvio-Architektur namens Giorgio will Maserati auch bei den Nachfolgemodellen von Levante (2023) und Quattroporte (2022) sowie bei der Neuerfindung des GranTurismo (2021) und GranCabrio (2022) einsetzen. Keine Frage: Skalierbarkeit, ein stringentes Gleichteilekonzept und fertigungsbezogene Synergien sind drei wesentliche Elemente des Turnarounds.