Meinersen. Geht es nach dem Willen der Entwicklungsingenieure, soll das Auto möglichst schnell zu einer vernetzten Multimedia-Plattform aufgerüstet werden. Tema-Q wollte wissen, ob das Internet im Fahrzeug von den Kunden überhaupt gewollt ist und in welchem Maße es genutzt wird. Dazu befragte das Marktforschungsunternehmen aus Meinersen 205 Autofahrer in Deutschland. "Derzeit verfügt kaum ein Fahrzeug über einen eigenen Internetanschluss“, berichtet Martin Plötz, Geschäftsführer von Tema-Q. Nach seiner Untersuchung haben lediglich zwei Prozent der Befragten ein solches System im Fahrzeug. Zwölf Prozent der Autofahrer besitzen ein Handy oder ein Smartphone, über das sie mit dem Internet verbunden sind.
Die Maus ist nicht gefragt
Ob ein mobiles Gerät zum Einsatz kommt, hängt vom Alter ab: Die Befragten im Alter bis zu 40 Jahren stimmten der Frage, ob sie sich zeitweise mit ihrem Handy ins Internet einwählen, zu 29 Prozent zu. Bei den über 40-Jährigen bejahten diese Frage nur sechs Prozent. Knapp ein Drittel der Autofahrer würde einen fest eingebauten Internetanschluss in ihrem Fahrzeug bevorzugen, 20 Prozent halten ihr vorhandenes Mobiltelefon für ausreichend. Das Marktforschungsunternehmen bat die Teilnehmer zudem um eine Einschätzung der Marktentwicklung bei Internetanschlüssen im Fahrzeug in den kommenden fünf Jahren. Im Schnitt gaben die Teilnehmer an, dass im Jahr 2015 43 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge mit dem World Wide Web verbunden sein werden.
Als besonders sinnvoll wird die Internetverbindung im Auto für die automatische Unfallmeldung an die Notrufzentrale erachtet. Auch die besseren Stauumfahrungsmöglichkeiten über das Navigationsgerät gaben viele der Befragten als Plus an, ebenso die Aktualisierung des Kartenmaterials. Die Übermittlung von Fahrzeugdaten an die Werkstatt via Internet sieht ein Großteil der Befragten eher als verzichtbar an. Noch weniger Zustimmung erhält die Online-Führung eines Fahrtenbuchs. "Typische Internetfunktionen wie E-Mails schreiben, surfen oder das Internetradio halten die meisten im Auto für unnötig“, sagt Geschäftsführer Plötz.
Der Anschluss von Tastatur, Maus oder Drucker im Fahrzeug wird von fast allen rigoros abgelehnt. Auf die Frage, wie viel die Autofahrer bereit seien, für eine Internetverbindung im Automobil zu bezahlen, ließ die Bereitschaft zu antworten extrem nach: 82 Prozent machten keine Angaben. Bei den Teilnehmern unter 40 Jahren, die geantwortet haben, würden 13 Prozent bis zu zehn Euro im Monat investieren. Lediglich drei Prozent wären bereit, mehr als 30 Euro zu zahlen. Tema-Q führt für die Automobilindustrie jährlich mehr als 100.000 Interviews mit Autofahrern zu Themen wie Fahrzeugtechnik und Service durch.