Die Online-Fahrzeugbörse Mobile.de aus Dreilinden bei Berlin ist der Platzhirsch im Gebrauchtwagenhandel. Wie dominant die Position ist, zeigt sich regelmäßig, wenn das Unternehmen seine Preise erhöht. Den Aufschlägen folgt der Aufschrei aus dem Handel. Und dann passiert – nichts. Denn selbst Kritiker gestehen ein, dass Mobile.de die meisten Leads bringt. Zusammen mit Motor-Talk kommt die Börse auf 16 Millionen Unique User pro Monat, die Zahl der inserierenden Händler liegt bei über 43.000.
Doch auf dieser komfortablen Position ruht sich die Tochterfirma des Ebay-Konzerns nicht aus. Stattdessen hat man in den vergangenen Jahren einige Neuerungen eingeführt – auch gegen Kritik vonseiten der Händler. Denn das Unternehmen muss einen Spagat schaffen: Zwar kommt das Geld von den Autohändlern. Doch das Angebot muss sich am Endkunden orientieren. Nur wer Käufer anzubieten hat, ist für die Händler attraktiv.
Wie schwierig das ist, zeigte sich zuletzt bei den Preisbewertungen. Der Handel steht ihnen skeptisch gegenüber, während sie für die Kunden eine interessante Information sind. Bei den Bewertungen sehen die Kunden, wie ein Auto im Vergleich zu ähnlichen Fahrzeugen eingepreist ist. Mobile.de setzte das Konzept trotz der Kritik um, suchte aberdas Gespräch mit dem Handel.
Bei anderen Initiativen wie der Ankaufsplattform Motorverkauf oder der Einführung von 360-Grad-Bildern orientiert sich das Unternehmen am Handel. So auch beim neuesten Produkt, dem Werbemanager: Dabei bietet Mobile.de den Händlern an, für sie Online-Anzeigen zu schalten, auch über die eigene Website hinaus. Geschäftsführer Malte Krüger: "Die Händler sollen dadurch von unserer Kompetenz in Sachen Onlinemarketing profitieren."