München. Die Erwartungen an den kommenden BMW-Chef Harald Krüger sind gewaltig. „Irgendwann werden wir drei Millionen Fahrzeuge bauen, da müssen wir noch hin“, fordert Manfred Schoch, Gesamtbetriebsratschef von BMW und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats.
Im vergangenen Jahr hatte der BMW-Konzern erstmals mehr als zwei Millionen Autos ausgeliefert, die Wachstumsrate betrug 7,9 Prozent. Aus Sicht von Analysten könnte der Autobauer die Drei-Millionen-Grenze noch unter Krügers Führung knacken. BMW-intern geht man davon aus, dass der 49-Jährige das Unternehmen zwei volle Amtsperioden leiten wird. „Bei einer Wachstumsrate von vier Prozent pro Jahr kann BMW in zehn Jahren mehr als drei Millionen Autos verkaufen“, sagt Frank Schwope von der Nord LB.
Metzler-Analyst Jürgen Pieper rechnet mit fünf Prozent Wachstumsquote. Damit würde BMW im Jahr 2024 rund 3,45 Millionen Fahrzeuge absetzen. Beide Analysten gehen von einem geringeren Wachstum als 2014 aus, weil der Boom in China bereits abflaut.
Der scheidende BMW-Chef Norbert Reithofer hat die Weichen für mehr Wachstum gestellt. Die Produktionskapazitäten werden ausgebaut, vor allem in den USA und in China. Die Fabrik in Brasilien ist im Herbst 2014 angelaufen, im neuen Werk in Mexiko soll die Produktion 2019 starten.
Arbeitnehmervertreter Schoch hat nicht nur klare Vorstellungen vom Absatzwachstum unter Harald Krüger, sondern auch vom künftigen Einsatz der Zeitarbeiter. „Bei der Leiharbeit sind wir noch nicht premium. Künftig wollen wir bei diesem Thema Vorbild in der Welt sein“, sagt er. Ende 2015 solle der Anteil von Leiharbeitern „zwischen acht und zwölf Prozent“ betragen, so Schoch. Er traut Krüger, der Reithofer am 13. Mai auf der Hauptversammlung ablösen wird, seine neue Aufgabe zu: „Er wird's packen.“
