Während Audi in diesem Jahr anders als die Konkurrenz im Premiumsegment kein komplett neues Fahrzeug vorstellt, tut sich hinter den Kulissen in Ingolstadt und Neckarsulm viel. Der Premiumhersteller plant intensiv die ersten Fahrzeuge des Artemis-Projekts, die ab 2025 auf den Markt kommen sollen. Dafür hat Audi seine Entwicklungsabteilung komplett umgekrempelt. Jan Michel, Chief Transition Architect in der Technischen Entwicklung bei Audi, sagte im Gespräch mit der Automobilwoche: "Wir haben unsere Entwicklung bei Audi schon vor etwa zwei Jahren umgestellt. Unsere Fahrzeuge werden immer komplexer, weil auch der Kunde mehr von uns erwartet. Diese Komplexität muss man handhaben können."
Der Grundgedanke bei der künftigen Audi-Entwicklung: Ein Auto wird nicht mehr aus der Summe der Bauteile zusammengesetzt, sondern entsteht aus gemeinsam erdachten Systemen. Ein konkretes Beispiel: Blinker werden in künftigen Modellen nicht mehr als einzelnes Bauteil geplant und montiert, sondern gehören zum System Einparken. Oder noch konkreter: Alle für das autonome Fahren benötigten Funktionen des Fahrzeugs werden zusammen in einer Systemkette entwickelt. Bis hin zum Wischwasserbehälter der Scheibenwischer, damit die Sensoren für autonomes Fahren bei Verschmutzung effizient gereinigt werden. Fahrzeugkomponenten, die autark entwickelt und dann erst in das Auto eingepasst werden müssen, gibt es schlicht nicht mehr.