München. Volkswagen führt dieses Ranking schon seit Jahren als Unternehmen mit dem größten Werbebudget an. Auch 2012 lag der Autobauer an der Spitze. Die Wolfsburger investierten im vergangenen Jahr 245 Millionen Euro in klassische Werbung, dazu zählt Nielsen Schaltungen in Fernsehen, Hörfunk, Zeitungen, Publikums- und Fachzeitschriften, Kino, Außenwerbung und Internet. Volkswagen erhöhte im Vergleich zum Gesamtjahr 2011 die Ausgaben um 4,2 Prozent und investierte 2012 fast doppelt so viel wie der direkte Wettbewerber Opel, der mit 126,4 Millionen Euro Rang vier erreichte. Auch der Zweitplatzierte Daimler liegt mit 157 Millionen Euro deutlich hinter Spitzenreiter VW zurück. Auf Platz drei rangiert der Importeur Renault mit 136,6 Millionen Euro, Ford ist mit 100,2 Millionen Euro Fünfter im Werbe-Ranking. Volkswagen stellt auch das meistbeworbene Auto – den Golf. Allein im vierten Quartal gaben die Wolfsburger für die siebte Generation, die im November 2012 auf den Markt kam, 31,3 Millionen Euro aus. Im Gesamtjahr ließ sich der Autohersteller die Golf-Werbung 40,2 Millionen Euro kosten. Der Kfz-Markt – dazu rechnet Nielsen neben Pkw und Nutzfahrzeugen auch Zweiräder, Reisemobile, Autohandel und -zubehör sowie die Reifenbranche – hat 2012 einen Großteil seines Marketing- Etats in Fernsehspots gesteckt: 839,7 Millionen Euro berappte die Branche und steigerte damit ihre Investitionen im Vergleich zum Jahr 2011 um 9,8 Prozent. Die Ausgaben für Anzeigen in Zeitungen stagnierten hingegen mit 499,6 Millionen Euro (plus 0,2 Prozent), die für Publikumszeitschriften sanken sogar um 5,8 Prozent auf 286,5 Millionen Euro. Der Trend geht offensichtlich hin zum jüngeren Medium: Das Internet verzeichnete einen Zuwachs um 34,4 Prozent auf 311,5 Millionen Euro. Doch auch das alte Medium Hörfunk legte zu, um 11,9 Prozent auf 291,3 Millionen Euro. Fachzeitschriften bekamen 8,2 Prozent mehr vom Werbekuchen, insgesamt 33,9 Millionen. Die Ausgaben für Außenwerbung sanken leicht um 0,8 Prozent auf 69,9 Millionen Euro.
Golf VII ist Werbekönig 2012
Die Automobilindustrie hat in Deutschland im vergangenen Jahr rund 2,34 Milliarden Euro für Werbung gezahlt und damit ihre Investitionen im Vergleich zum Vorjahr um 7,9 Prozent gesteigert. Zu diesem Ergebnis kommt das Hamburger Marktforschungsunternehmen Nielsen, das exklusiv für die Automobilwoche die Werbeausgaben der Kfz- Branche auswertet.
Anstieg im vierten Quartal
Im vierten Quartal des vergangenen Jahres hat der Kfz-Markt noch einmal einen Gang hochgeschaltet: Er steigerte seine Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 Prozent auf 648,8 Millionen Euro – im dritten Quartal hatten sie nur 519,8 Millionen Euro betragen. Spitzenreiter war auch hier VW mit 69,6 Millionen Euro, Daimler investierte im vierten Quartal 52,8 Millionen Euro in Werbung und landete damit wie im Gesamtjahr auf Platz zwei. Ford liegt mit 38,8 Millionen Euro auf dem dritten Rang, gefolgt von Opel mit 34,9 und Renault mit 28 Millionen Euro. Insgesamt zahlte die Branche 256,2 Millionen Euro für TV-Spots, 127,5 Millionen für Anzeigen in Zeitungen.