Frankfurt/Main. Was wäre wenn? Diese Frage treibt die Verantwortlichen in der Automobilindustrie um. Und weil die Antwort darauf nicht immer einfach ist und vor allem hohe Summen verschlingen kann, gibt es sogenannte Studien oder Konzeptautos. Mit denen lässt sich auf Automessen nicht nur große Aufmerksamkeit erreichen, sondern auch konkret Marktforschung betreiben. Wie kommt ein neues Fahrzeugkonzept, ein neues Design, eine neue Technik beim Publikum an? Diese Frage kann nach einer IAA – zumindest für den europäischen Markt – ziemlich zuverlässig beantwortet werden. In diesem Jahr wird beispielsweise die Studie eines Jaguar- Sportwagens präsentiert.
Das Auto sei ein klares Statement, dass sich die Marke im Segment der kompakten Sportwagen etablieren will, heißt es aus dem Unternehmen. Die Serienversion eines solchen Sportwagens könnte 2014 an den Start gehen. Ähnlich spektakulär dürfte die Ford-Studie Evos auf den Betrachter wirken, mit der die Marke eine neue Designsprache vorstellen will. Das Coupé mit gleich vier Flügeltüren verfügt über einen Plug-in-Hybridantrieb mit Lithium-Ionen- Akkus und soll darüber hinaus zeigen, wie man die Autos der Zukunft intelligent, sicher und sinnvoll vernetzen könnte.
Ganz ähnlich ist der Ansatz, den Peugeot mit der Studie HX1 verfolgt. Auch dieser Wagen verfügt über vier Flügeltüren und bietet Platz für sechs Insassen. Der Coupé-artige Van wird von einem Hybridsystem mit einer Gesamtleistung von 299 PS angetrieben. Passend zum Auto hat der französische Designer Pierre Hardy übrigens einen Damenschuh entworfen, der sich vom flachen Autofahrerslipper in ein High- Heels-Modell verwandeln lässt. Eher handfest wirkt dagegen die Renault-Studie Frendzy, die aussieht wie ein Kangoo für das kommende Jahrzehnt. Der weich gerundete Kastenwagen – selbstverständlich mit batterieelektrischem Antrieb – lässt sich vom Nutz- zum Familienfahrzeug verwandeln und umgekehrt. So sind beispielsweise die Außenspiegel im "Berufsmodus“ senkrecht ausgerichtet, im "Familienmodus“ waagerecht wie bei Pkw üblich. Das Türkonzept ist asymmetrisch: Rechts gibt es eine Schwenk- und eine Schiebetür, auf der Fahrerseite dagegen zwei gegenläufig öffnende Schwenktüren. Die Rückbank lässt sich komplett versenken – wodurch man in der Studie ein Ladevolumen von 2250 Liter erreicht.
Wie die nächste Modellgeneration der Offroad-Ikone Land Rover Defender aussehen könnte, demonstriert die urenglische Marke auf der IAA in Frankfurt mit der Studie Land Rover DC 100. Bereits fest steht, dass ab dem Jahr 2015 ein neuer Land Rover Defender produziert wird. Chefdesigner Gerry McGovern sagt: "Der DC 100 ist noch kein seriennahes Konzept, sondern der Anfang einer vierjährigen Reise, um einen neuen Defender für das 21. Jahrhundert zu entwickeln." Folgt man der Studie, könnte dieser sehr glatt, sehr kompakt und sehr technoid geraten. Und natürlich dürfen ein paar Eigenheiten wie etwa die unorthodox angebrachten Türgriffe oder das "Floating Roof" nicht fehlen.