München. Die Messe WoodMac in China hat die Holzverarbeitung zum Thema und daher mit der Automechanika in Frankfurt wenig gemein - von einer Aktion gegen Produktpiraten einmal abgesehen. Denn die Idee der erfolgreichen Initiative "Messe Frankfurt against Copying" gefiel den WoodMac-Organisatoren in China so gut, dass sie neben der Initiative auch deren Logo kopiert haben. "Wir sehen die Sache sportlich. Schließlich ist es ja positiv, wenn selbst in China das Bewusstsein für den Produktschutz gestärkt wird", sagt Thomas Aukamm, Objektleiter der Automechanika.
Mit der Initiative gegen Plagiatoren will die Messe Frankfurt zum einen ihre Aussteller über Schutzrechte informieren, zum anderen soll den Fälschern verdeutlicht werden, dass sie in den Frankfurter Messehallen nicht erwünscht sind. Dabei ist Aukamm sehr auf Diskretion bedacht, denn eine Festnahme am Messestand würde dem Ruf der Automechanika schaden. Der Zoll hat deshalb die Lieferungen für die Automechanika stichprobenartig kontrolliert, bevor sie bei den Ausstellern ankamen.
In 43 der 500 überprüften Sendungen fanden die Mitarbeiter des Zolls Plagiate - von gefälschten Spiegeln und Alufelgen über Bremsbeläge bis hin zu Lenkungsgetrieben. "Solche sicherheitsrelevanten Teile zu fälschen, ist schon äußerst dreist", sagt Aukamm. Die betroffenen und andere Firmen konnten sich am Messestand der Initiative von zwei Fachjuristen beraten lassen. In 44 Fällen wurden die Anwälte eingeschaltet. Meist, um eine außergerichtliche Einigung zu finden.